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Die Polizei im Einsatz.

© Foto: Tsp/Kitty Kleist-Heinrich

Remmo-Clan in Berlin: Geheimer LKA-Bericht zeigt Gefahr von Großfamilie schon 2012

In einem 43-seitigen Papier beschrieb die Berliner Polizei bereits vor mehr als zehn Jahren die Gefahr des Remmo-Clans. Der Bericht blieb jedoch folgenlos.

Der Diebstahl der riesigen Goldmünze aus dem Bode-Museum 2017 oder der Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden 2019 – für viele spektakuläre Verbrechen der vergangenen Jahre ist der Berliner Remmo-Clan verantwortlich. Nun zeigt ein vertrauliches Papier des Landeskriminalamtes (LKA), über das der rbb berichtet, dass die Polizei bereits im Jahr 2012 von der Gefährlichkeit der arabischen Großfamilie überzeugt war. Diese Erkenntnisse blieben jedoch folgenlos.

Das 43-seitige Papier kommt zu dem Schluss, dass zwischen 2009 und 2011 etwa 60 Prozent der in Berlin gemeldeten Familienmitglieder bereits als Tatverdächtige in unterschiedlichen Strafverfahren geführt wurden. Damit sei die Großfamilie Remmo zehnmal krimineller als andere kriminalitätsbelastete Gruppen.

Über den Fall eines damals Jugendlichen heißt es, dass die sozialen Kontakte und das familiäre Umfeld es als nur wenig wahrscheinlich erscheinen lassen würden, dass der Beschuldigte „in absehbarer Zeit ein sozialadäquates Leben führen wird“, berichtet der rbb.

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Laut der Recherche blieb diese Analyse jedoch ohne Folgen. Das LKA habe die Erkenntnisse unter Verschluss gehalten und nicht etwa mit der Staatsanwaltschaft oder dem Jugendamt geteilt. Erhebungen zu anderen Berliner Clans habe es nicht gegeben, weil diese zu zeit- und personalaufwendig gewesen seien.

Neuköllns Sozialstadtrat Falko Liecke (CDU) ist der Auffassung, dass die spektakulären Straftaten der Familie hätten verhindert werden können. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass man auf dieser Erkenntnislage die kriminelle Entwicklung der Familie Remmo hätte aufhalten können“, sagte er dem rbb. Und weiter: „Daraus hätte man eine familienbasierte Handlungsanweisung ableiten können, um vor allem bei den Jüngeren zu intervenieren: Denn wir sehen ja, wie sich einige Mitglieder der Familie seither kriminell entwickelt haben.“ (doma)

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