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Die Ausstellungen verteilen sich über die verschiedenen Fakultäten der UdK. Es gibt Führungen, Shows, aber auch Räume, durch die man allein gehen kann.

© Nikolaus Brade

Berliner Nachwuchs stellt an diesem Wochenende aus: Rundgang der Universität der Künste wieder in voller Größe

Am Wochenende öffnet die Universität der Künste ihre Türen zum Rundgang. Das große Sommerfest findet nicht statt, es gibt aber Partys in den Fakultäten.

Es müssen nicht immer die ganz großen Kulturinstitutionen mit etablierten Künstler:innen sein. An diesem Wochenende können Berliner:innen auch einen Blick auf den Nachwuchs in Kunst, Design, Musik, Tanz und Architektur werfen: Die Universität der Künste öffnet Sonnabend und Sonntag ihre Türen für die Öffentlichkeit.

Nach zwei coronabedingt eingeschränkten Jahren findet der alljährliche Rundgang wieder in voller Größe statt. Mehr als 3000 Studierende zeigen in den über fast ganz West-Berlin verteilten Fakultäten, was sie im letzten Semester gelernt, gestaltet oder entworfen haben. Der Rundgang markiert klassischerweise das Ende des Sommersemester.

Es gibt Führungen durch die Werkstätten, Studios und Ateliers sowie Tanzvorführungen und Mitmach-Workshops, musikalische Bühnenprogramme und künstlerische Performances und Interventionen.

Da den Überblick zu behalten ist nicht leicht, auch weil das offizielle Programm, auf der Universitätswebsite einsehbar, kreativ – um nicht zu sagen unübersichtlich – gestaltet ist. Es empfiehlt sich, das persönliche kulturelle Lieblingsthema herauszusuchen, das entsprechende Gebäude zu besuchen und sich überraschen zu lassen. Irgendwas passiert immer.

Kein zentrales Sommerfest – dafür viele kleine Partys

Etwa in der Fakultät für Gestaltung, an der Straße des 17. Juni 118: Betritt man die Eingangshalle, kann es sein, dass einem zwei recht konservativ in blau und schwarz bekleidete Personen gegenüberstehen und mit eintöniger Stimme eine Tour anbieten. Die Stimmen kommen aus kleinen Boxen, welche die ausgewiesenen Universitäts-Guides in den Händen halten.

Begleitet wird das so übertragene Informationsmaterial mit dramatischer, klassischer Musik. Man ist mittendrin in einer performativen Führung zweier Modestudierender. Wer es faktischer mag, nimmt an einem „Fashion-Walk“ teil und lässt sich von den Dozierenden durch die vier Etagen des Gebäudes führen. Sie erklären, was es alles braucht, um Kleidung herzustellen: Entwurf, Schnitt, weben, stricken, färben, drucken, präsentieren. Man lernt, was die Studierenden lernen.

Etwas freier geht es in der Hardenbergstraße 33 zu, der Fakultät für Kunst und Architektur. Hier kann man auch ohne Tour durch die Räume wandeln, die Kunst ist oft selbsterklärend. Die Qualität vieler Ausstellungsstücke, in mitunter auf Museumsniveau kuratierten Räumen, ist beeindruckend. Durch Abrissaushänge mit WG-Gesuchen, Graffiti-Tags und mit Stickern beklebte Türen wird man jedoch immer wieder daran erinnert, dass man sich in einer Hochschule befindet.

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Für viele junge Berliner:innen hatte das zum Auftakt des Rundgangs hier stattfindende Sommerfest Tradition – eine WG-Party gigantischen Formats, die Schlange davor reichte oft über die ganze Straße. Weil bei diesen Ausmaßen allerdings der Fokus auf die Arbeiten verloren gegangen sei, soll die große Party in der Hardenbergstraße in diesem Jahr nicht stattfinden. Das Feiern soll aber nicht ganz abgeschafft werden, es sind kleinere, dezentrale Partys in allen Fakultäten geplant. Diese müssen aber eher zufällig entdeckt werden.

Tobias Langley Hunt

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