zum Hauptinhalt

Berlin: Schon wieder abgebrannt

Der Club „90 Grad“ hat Geldsorgen. Feierabend soll aber nicht sein: Der Betrieb läuft weiter

Er ist Berlins beste Party-Adresse, um internationalen Stars über den Weg zu laufen. Leonardo DiCaprio war da, Heidi Klum mehrmals, George Clooney flirtete mit der Klofrau, Kuss-Szene inklusive. Jetzt hat der Schöneberger Club „90 Grad“ Geldsorgen: Laut Presseberichten kann er ausstehende Rechnungen nicht bezahlen, angeblich droht der Verpächter mit einer Räumungsklage. Udo Burmeister, Geschäftsführer der „90 Gastro“ GmbH, hat nun reagiert und wird in der kommenden Woche einen neuen Clubmanager ernennen. Dieser will seinen Namen noch nicht öffentlich machen, er ist aber überzeugt, dass der Club mit neuem Konzept und „durch eine Veränderung der Gesamtstruktur“ zu retten ist: „Es gibt zwar tatsächlich einzelne Missstände und unbezahlte Rechnungen, die halte ich aber nicht für dramatisch.“ Der Betrieb gehe auf jeden Fall weiter. Der neue Clubmanager verfügt über langjährige Erfahrung in der Musik- und Eventbranche. Für das „90 Grad“ sieht er auch kurzfristig Möglichkeiten, den finanziellen Engpass zu beenden: „Da gibt es noch viel Potenzial, das wir nicht ausgeschöpft haben.“ Zum Beispiel habe es das „90 Grad“ bis jetzt versäumt, eine Zigarettenfirma als Sponsor zu gewinnen.

Zu Jahresbeginn hatte sich die bisherige Clubmanagerin Beate Wendenburg zurückgezogen. „Dieser Schritt hatte persönliche Gründe“, sagt Wendenburg. Insgesamt habe sie gemerkt, dass „der Club-Bereich nicht das Richtige für mich ist“. Nun hofft sie, dass die Anstrengungen um das „90 Grad“ – nach einem Brand im Mai 2004 wurde der Laden aufwendig renoviert – nicht umsonst waren: „Es ist ein Stück Berliner Geschichte und voller spannender Geschichten.“ Zum Beispiel der, wie Schauspieler Dustin Hoffman vor vier Jahren leidenschaftlich die Tanzfläche stürmte. Britney Spears wollte 1999 auch einen Abend dort verbringen, scheiterte aber am Türsteher. Angeblich, weil sie zu schlecht gekleidet war und den Eintritt nicht mit D-Mark, sondern mit US-Dollars bezahlen wollte. Die ausgeschiedene Managerin Beate Wendenburg will „mit etwas Abstand“ auch wieder regelmäßig ins „90 Grad“, „aber dann nur noch zum Tanzen“. sel

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false