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Hmmmm. Mal wieder ein richtig leckerer, schrumpeliger Bratapfel!

© mauritius images / foodcollectio

Apfel, Nuss und Mandelkern: So vermeiden Sie ein fettreiches Weihnachten

Weihnachten wird viel Fett und Zucker gegessen. Es geht aber auch anders. Mit diesen Tipps können Sie das gewohnte Festmahl neu denken.

Eigentlich könnte alles ganz einfach sein. Steht schon im Knecht-Ruprecht-Gedicht von Theodor Storm: „… Äpfel, Nuß und Mandelkern/Essen fromme Kinder gern.“ Okay, das stammt aus einer Zeit, da die Discounter vor Weihnachten noch nicht mit Riesentüten voller Süßigkeiten aus Industriezucker überschwemmt waren. Da waren die Discounter ja noch nicht mal erfunden. Dafür waren Äpfel, Nüsse und Mandeln Leckereien, die es nicht täglich gab.

Und damit wären wir schon bei der Kerneigenschaft des weihnachtlichen Leckerbissens: Er muss nicht fett oder zuckrig sein, also nicht kalorienstrotzend. Er muss selten sein. Das ist eigentlich alles. Und es wäre schön, wenn er mit einem Ritual verbunden wäre. Dann schmeckt er glatt noch besser.

Wer heute eine Familie gründet und also eigene Rituale begründet, ist sehr viel anfälliger für gesunde Delikatessen als die Generation der Eltern und Großeltern. Allerdings kann man auch jenseits der 30 oder 40 jederzeit neue Traditionen begründen.

In der Vorweihnachtszeit könnte man zum Beispiel zügig am Convenience-Regal vorbeigehen und statt vorgeschnippelter Früchte aus dem Plastikschälchen lieber ganze Ananas und Mangos und Kokosnüsse in den Einkaufswagen packen. Die könnte man dann zu Hause mit Kindern oder einer Person des Vertrauens aus dem zweiten erlaubten Haushalt lustvoll schlachten und einen bunten Obstsalat mit weihnachtlichen Gewürzen daraus zaubern.

Der Wissenschaftsautor Bas Kast hat mit der Gewürzsommelière Michaela Bauer ergänzend zu seinem Ernährungskompass mit dem Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung ein Kochbuch verfasst. Darin führt er einige mit den Feiertagen kompatible Vorschläge auf. Schließlich wollte er mit dem Buch das Klischee widerlegen, dass es sich „bei Gesundheit und Genuss um zwei hartnäckige Widersacher“ handelt.

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Ein exotischer Fruchtsalat mit Kardamom und Kokosflocken könnte ebenso gut zu Weihnachten passen wie Auberginenragout mit Gewürzreis und orientalischem Joghurt oder das ebenfalls vegetarische Gewürz-Couscous mit Gemüse in Petersilien-Zitronen-Marinade. Fleischliche Genüsse kommen da ebenfalls vor: das Gewürzhähnchen mit Brokkoli, Mandelblättchen und Quinoa etwa oder der Rehrücken mit Kaffee-Gewürzkruste, gebratenem Kürbis und Bulgur.

Fruchtige Mandelsplitter mit Datteln und Feigen oder das orientalische Konfekt mit Macadamianüssen, Ingwer und Espresso sind gute süße Alternativen zu industriezuckrigem Baumbehang.

Alte Rezepte mit neuen Gewürzen kochen

Die orientalischen Gewürze geben vielen Gerichten eine besonders weihnachtliche Note. Man braucht gar nicht unbedingt ein Kochbuch, um damit zu experimentieren. Altvertraute Gerichte lassen sich mit einer neuen Würzung auch feiertäglich umdenken.

Schließlich kann es gerade jetzt, da durch den Lockdown mehr Zeit als sonst für Muße ist, Spaß machen, eigene Rezepte zu entwickeln aus gesunden Zutaten. Oder man bereitet zum Abendbrot mal wieder einen richtig leckeren, schrumpeligen Bratapfel zu. Darüber kann man die knallrot glasierten, harten Kugeln vom Weihnachtsmarkt – die dieses Jahr sowieso nicht infrage kommen – glatt vergessen.

Die kulinarische Reise ans Mittelmeer

Und schließlich wäre da noch die Möglichkeit, auf eine kulinarische Reise Richtung Mittelmeer zu starten – ohne dabei ein Flugzeug besteigen zu müssen. Die Mittelmeerdiät ist nicht nur immaterielles Weltkulturerbe, sie gilt auch als so ziemlich die gesündeste Ernährungsweise, wenn man plant, sehr alt zu werden.

Olivenöl ist die Basis, da darf man sich zu Weihnachten auch mal ein richtig feines leisten. Frische Fische gehören dazu, Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Knoblauch, Auberginen und Zucchini aus Bio-Anbau, ganz viel Obst, aber durchaus auch das Fleisch von korrekt aufgezogenen Kälbern und Lämmern. Für die Erwachsenen gehört noch Wein dazu, für die Kinder gerne ein frisch gepresster Saft, dazu Äpfel, Nuss und Mandelkern …

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