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Sozialarbeiter in Neukölln: Malte Dau, 46, und Marco Hampel, 34.

© André Groth für den Tagesspiegel

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Sozialarbeiter über Berlins Drogen-Elend: „Es gibt ein Bedürfnis nach Rausch“

Sie verteilen saubere Spritzen, hören zu, retten Leben. Neuköllner Sozialarbeiter Marco Hampel und Malte Dau über ihre Arbeit mit Süchtigen, Sorgen von Anwohnern und Sparpläne.

Herr Dau, Herr Hampel, Sie sprechen in Neukölln auf der Straße gezielt Drogensüchtige an. Woran erkennen Sie, ob jemand konsumiert oder bloß obdachlos ist?
Dau: Ich mache diese Arbeit seit etwa zwanzig Jahren und sehe, ob jemand Substanzen konsumiert hat. Gut zu unterscheiden ist es an den Pupillen. Große bedeuten Amphetamin- und Kokain-Konsum, stecknadelkleine deuten auf Opiate hin, also etwa Heroin. Obdachlose Personen ohne Substanzgebrauch werden an die Obdachlosenhilfe weitervermittelt.
Hampel: Wer uns noch nicht kennt, dem stellen wir uns vor und fragen, wie es ihm geht und was er braucht. Manche reagieren erst mal abwehrend und skeptisch. Für uns ist es da schon ein Erfolg, wenn Menschen beim Erstkontakt nicht sofort weglaufen.

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