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Erstanlaufstelle für Asylsuchende im Ankunftszentrum Oranienburger Straße in Berlin Reinickendorf. Geflüchtete Menschen aus der Ukraine und anderen Ländern warten im Ankunftszentrum.

© IMAGO/F. Anthea Schaap/IMAGO/F. Anthea Schaap

Symbol der rechtsextremistischen „Grauen Wölfe“: Berlins Landesamt für Flüchtlinge reagiert nach Hinweis schnell

Ein Sicherheitsmitarbeiter im Ankunftszentrum in Reinickendorf trug eine Mütze mit dem Symbol der „Grauen Wölfe“. Inzwischen wurde der Mann gekündigt und für alle LAF-Unterkünfte gesperrt.

Ein im Berliner Ankunftszentrum für Geflüchtete tätiger Sicherheitsmitarbeiter ist vom Dienst freigestellt worden, nachdem er bei der Arbeit eine Kappe mit einem Symbol der “türkisch-rechtsextremen Bewegung „Graue Wölfe getragen hatte. Die bestätigte der Sprecher des zuständigen Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (Langenbach, dem Tagesspiegel am Mittwoch.

Am Dienstagnachmittag hatte der Essener Lokalpolitiker Civan Akbulut (Linke) zwei Fotos getwittert, die den Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma offenbar im LAF-Ankunftszentrum in Reinickendorf beim Dienst zeigen. Der Mitarbeiter trägt dabei eine Kappe, auf der die türkischen Orchon-Runen („𐱅𐰇𐰼𐰰“, in lateinischer Schrift: „Türk“) zu sehen sind. Diese werden als Zeichen von Anhängern der „Grauen Wölfe“ genutzt, einer militanten Bewegung rassistischer, antisemitischer Nationalisten in der Türkei. Die Bewegung wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch und türkisch-nationalistisch eingestuft. Erst im August hatte es einen erneuten Vorstoß aus den Reihen der CDU-Bundestagsfraktion gegeben, sie zu verbieten.

© X

LAF-Sprecher Langenbach sagte dem Tagesspiegel, der Mitarbeiter sei erst seit November bei der vom LAF beauftragten Sicherheitsfirma angestellt gewesen, es sei sein zweiter Arbeitstag im Ankunftszentrum gewesen. Man habe die Sicherheitsfirma direkt informiert. Diese habe arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet und den Mitarbeiter gekündigt. „Wir tolerieren das Tragen von politisch motivierten Symbolen in unseren Einrichtungen nicht“, sagte Langenbach. Die Person sei für das Ankunftszentrum und alle weiteren LAF-Einrichtungen gesperrt worden.

Der Essener Lokalpolitiker Akbulut zeigte sich zufrieden über das schnelle Vorgehen: „Ich bin davon extrem positiv überrascht gewesen“, sagte er dem Tagesspiegel am Telefon. Akbulut, der im Integrationsrat seiner Stadt sitzt, hatte die Fotos nach eigenen Angaben am Montag zugeschickt bekommen und sich entschieden, am Dienstag damit per X, vormals Twitter, an die Öffentlichkeit zu gehen. Akbulut beschäftigt sich nach eigenen Angaben seit Jahren mit Rechtsextremismus im türkischen Kontext.

Mit Blick auf Unterbringungsorte für Geflüchtete sagt er: „Gerade bei sensiblen Orten wie Flüchtlingsunterkünften muss man genau hingucken.“ Schließlich seien die Menschen, die dort unterkommen, besonders schutzbedürftig.

Auf X hatte Akbulut erklärt, dass gerade kurdische Personen gefährdet sein könnten, wenn sie einer Sicherheitskraft gegenüberstehen, die Symbole einer türkisch-nationalistischen Bewegung trägt. Aktuell flüchten auch viele Menschen aus der Türkei nach Berlin, insbesondere aus den kurdischen Gebieten.

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