zum Hauptinhalt

© dpa/David-Wolfgang Ebener

Update

Tödlicher Streit wegen Handyaufnahmen: Prozess um Bluttat in Berlin-Hellersdorf hat begonnen

Ein 24-Jähriger wurde vor einer Bar in Berlin-Hellersdorf erstochen. Nun stehen drei Männer vor Gericht.

| Update:

Einer seiner Freunde hatte in einer Bar wohl andere Gäste gefilmt und dadurch für Aufregung gesorgt. Nach ihrem Rauswurf zogen Dorin S. und der Kumpel, der die Handykamera auf die Tanzfläche gehalten haben soll, zur nächsten Bar in Berlin-Hellersdorf. Wenig später lag der 24-jährige S. sterbend auf dem Gehweg.

In einem Streit wegen der Handyaufnahmen wurde er laut Ermittlungen erstochen. Der Fall beschäftigt seit Mittwoch das Berliner Landgericht. Mit Michael K., Oliver D. und Paule A. ist ein mutmaßliches Trio angeklagt. Der 37-jährige K. soll dem Opfer einen Messerstich in die Herzgegend versetzt haben. Dabei habe er „aufgrund eines zumindest spontan gefassten Tatentschlusses mit D. gehandelt“, heißt es in der Anklage.

K. und der 38-jährige D. müssen sich nun wegen Totschlags verantworten. Dem 21-jährigen A. wird Beteiligung an einer Schlägerei vorgeworfen.

Viel Alkohol soll im Spiel gewesen sein

Die beiden Gruppen waren sich in der Nacht zum 20. Mai zufällig begegnet. Zunächst feierten alle – viel Alkohol soll im Spiel gewesen sein. Der aus Moldawien stammende Dorin S. sei mit drei Freunden unterwegs gewesen. Als einer von ihnen in einer Bar unerlaubt und störend filmte, kippte die Stimmung. Auch Frauen aus der Gruppe der Angeklagten sollen unter den Gästen gewesen sein, die ungefragt gefilmt worden seien.

Gegen 3.36 Uhr befanden sich Dorin S. und seine Begleiter laut Anklage in einer Shisha-Bar in der Janusz-Korczak-Straße, als K. und D. in das Lokal kamen. Der Mann, der zuvor gefilmt hatte, sei angesprochen worden. Oliver D. habe ihn aufgefordert, mit vor die Tür zu kommen. Erst ein Wortwechsel. Dorin S. soll auf den Streit aufmerksam geworden sein – „als er aus dem Lokal trat, versetzte ihm K. einen Messerstich in den Oberkörper“.

Der 21-jährige A. mischte sich der Anklage zufolge ein. Dem bereits auf dem Boden liegenden S. habe er einen Tritt versetzt. Als der „Handy-Filmer“ flüchten wollte, soll A. ihn verfolgt, geschlagen und getreten haben. Während die mutmaßlichen Täter flohen, starb der 24-jährige S. noch am Tatort.

Die Verdächtigen wurden durch einen Abgleich von Foto- und Videoaufnahmen aus beiden Bars identifiziert und knapp eine Woche nach der Tat festgenommen. Bei Durchsuchungen sei auch die mutmaßliche Tatwaffe sichergestellt worden, hieß es damals. Die beiden älteren Angeklagten befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. K. und A. kündigten nun Aussagen an. Der Prozess geht am Montag weiter.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false