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Eine U-Bahn fährt in den Bahnhof Zoologischer Garten ein.

© dpa/Jörg Carstensen

Update

Nachfolge für 29-Euro-Ticket: Auch nach Ende April sollen Berliner günstig Bus und Bahn fahren

Berliner sollen auch nach Einführung des Deutschlandtickets günstig mit Bus und Bahn unterwegs sein können. Das Sozialticket ist zunächst bis Ende April verlängert worden.

Berlinern soll auch über Ende April hinaus ein günstiges Ticket für Bus und Bahn angeboten werden. Darauf haben sich die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) und Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) verständigt. Sie einigten sich auf „attraktive Anschlusslösungen“ für die bestehenden Angebote wie das 29-Euro-Ticket sowie das Sozialticket für 9 Euro.

Das geht aus einer Protokollerklärung hervor, auf die man sich am Freitag auf einer Sondersitzung des Senats einigte und die dem Tagesspiegel vorliegt. Die vergünstigten Angebote sollen dem Wunsch nach bis zur Einführung eines neuen Tarifgefüges fortgeführt werden.

Die Verkehrsverwaltung soll demnach ein Konzept für die Verlängerung der Tickets innerhalb des Tarifgefüges erarbeiten. In der Senatssitzung wurde zudem beschlossen, das 9-Euro-Sozialticket für Berliner mit niedrigem Einkommen zunächst bis Ende April zu verlängern. Eigentlich wäre es bereits Ende März ausgelaufen.

Das gemeinsame politische Commitment ist ein Fortschritt.

Katja Kipping, Sozialsenatorin (Linke)

Anfang Mai soll das bundesweite Deutschlandticket für 49 Euro eingeführt werden. Damit werden auch in Berlin und Brandenburg Anpassungen der Tarifstruktur notwendig. Auch deswegen hatte der Senat die vergünstigten Berliner Tickets zunächst nur bis Ende April beschlossen.

Gesamtkonzept für „langfristige Tarifstruktur“

Sozialsenatorin Kipping zeigte sich nach der Sitzung erfreut. Sie wertet die Einigung als Verständigung für eine längerfristige Fortführung der bestehenden Angebote: „Das gemeinsame politische Commitment für eine Fortführung des 9-Euro-Sozialtickets im Zusammenhang mit dem 29-Euro-Ticket und einem neuen Tarifgefüge ist ein Fortschritt“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Ich bin froh, dass wir den erkämpft haben.“

Es wird erwartet, dass die Einführung eines neuen Tarifgefüges nach Start des bundesweiten Deutschlandtickets für 49 Euro viel Zeit in Anspruch nehmen wird, da sie in enger Absprache mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) erfolgen muss. Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) und ihre Partei hatten sich bislang hinsichtlich eines über Ende April hinausgehenden 29-Euro-Tickets nur für Berlin skeptisch gezeigt. Das Ticket gilt lediglich für den AB-Bereich. Bei seiner Einführung hatte es zu Unmut in Brandenburg und innerhalb des VBB geführt. Die SPD wirbt im Wahlkampf damit, dass 29-Euro-Ticket langfristig zu erhalten.

Unstrittig war nach Tagesspiegel-Informationen die Weiterführung des vergünstigten Sozialtickets für 9 Euro. Das Sozialticket ist seit jeher ein Angebot ausschließlich für Berlin. Die gemeinsame Erklärung ist noch kein Beschluss, zeigt aber die nächsten Arbeitsschritte und gemeinsamen Ziele auf. Sollte die bisherige Koalition nach der Wiederholungswahl weiterregieren können, dürften also beide vergünstigten Tickets auch über Ende April hinaus verlängert werden.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, sowohl das 29-Euro-Ticket als auch das 9-Euro-Sozialticket sollen über Ende April hinaus angeboten werden. Das war nicht korrekt. Stattdessen soll es „attraktive Anschlusslösungen“ dafür geben. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

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