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Früher waren sie Freunde, jetzt streiten sie vor Gericht: Bushido und Arafat Abou-Chaker. (Archivbild)

© picture alliance/dpa/Jens Kalaene

Update

Weitere Zeugen sollen gehört werden: Immobilien-Prozess zwischen Bushido und Clanchef zieht sich bis ins nächste Jahr

Vor dem Oberlandesgericht in Brandenburg streiten Bushido und Arafat Abou-Chaker um sieben Häuser. Nun sollen noch mehr Zeugen vernommen werden. Weiter geht der Prozess erst im Frühjahr 2024.

| Update:

Im Zivilprozess zwischen dem Rapper Bushido und seinem ehemaligen Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker vor dem Oberlandesgericht in Brandenburg (Havel) sollen weitere Zeugen gehört werden. „Drei Zeugen sollen vernommen werden zur Frage der Verwendung von aus der Gesellschaft entnommenen Geldern“, erklärte eine Sprecherin des Oberlandesgerichts am Mittwoch. Der nächste Termin zur Beweisaufnahme sei demnach der 27. März kommenden Jahres.

Bushido und Arafat Abou-Chaker streiten vor dem Oberlandesgericht um sieben Häuser, die beide Männer gemeinsam im brandenburgischen Rüdersdorf erworben hatten. Hinter dem Kauf steht eine gemeinsame Unternehmung und ein Gesellschaftsvermögen. Nun wollen sich die beiden geschäftlich trennen. Im Prozess soll geklärt werden, wer die Häuser behält und welche Ausgleichszahlungen an den jeweils anderen zu leisten sind.

Arafat Abou-Chaker hatte vor Gericht behauptet, einen Betrag von 180.000 Euro vom Konto der gemeinsamen Gesellschaft entnommen und damit Rechnungen für ein damals gemeinsames Grundstück beglichen zu haben. Bushido widerspricht dem. Zwei der Zeugen sollen sich nun zu der Behauptung des ehemaligen Geschäftspartners äußern, wie die Sprecherin des Gerichts erklärte. Ein weiterer Zeuge soll zur Behauptung Abou-Chakers Stellung nehmen, er habe verschiedene Rechnungen für Arbeiten an dem Grundstück beglichen. 

Im Prozess waren verschiedene Entnahmen aus dem Gesellschaftsvermögen der gemeinsamen Unternehmung zur Sprache gekommen. Bushido sagt, Abou-Chaker habe die Gelder an ihm vorbei für eigene Zwecke genutzt. Die Gegenseite behauptet, damit auch Kosten für Bushido beglichen zu haben.

Die beiden Männer waren jahrelang eng miteinander verbunden. Arafat war Trauzeuge auf Bushidos Hochzeit. Sie kauften sich gemeinsam ein Grundstück bei Berlin, um dort mit den Familien zusammenzuziehen. Wirtschaftlich ließ sich Bushido von ihm als Manager vertreten. Gemeinsame Bauprojekte wurden nach Angaben Bushidos aus Bargeld-Beständen bezahlt. Dann kam der Bruch, gegenseitige Beleidigungen und mehrere Verfahren vor verschiedenen Gerichten. 

So beschäftigen das Ende der Männerfreundschaft und die nachfolgenden Streitigkeiten seit Jahren die Justiz. Vor dem Landgericht in Berlin begann am 17. August 2020 ein Strafprozess gegen Arafat Abou-Chaker und drei seiner mitangeklagten Brüder. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten unter anderem Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue vor.

Zuletzt bekam der Rapper in einem Zivilprozess gegen seinen Ex-Geschäftspartner um eine Millionensumme recht. Der Ex-Weggefährte muss Bushido knapp 1,8 Millionen Euro plus Zinsen erstatten.  (dpa)

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