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Arafat A.-Ch. sitzt im Oberlandesgericht bei der Fortsetzung eines Zivilprozesses zwischen ihm und dem Rapper Bushido um eine Wohnanlage in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland). +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Jörg Carstensen (2), Imago (2), Montage: TSP

„Wünsche mir, dass der Spuk aufhört“: Arafat Abou-Chaker äußert sich erstmals in Bushido-Strafprozess

Arafat Abou-Chaker wird vorgeworfen, seinen ehemaligen Geschäftspartner Bushido eingesperrt und erpresst zu haben. Bisher wurden schon über 60 Zeugen gehört. Noch im Januar wird ein Urteil erwartet.

Der Prozess gegen den Ex-Manager von Rapper Bushido geht nach fast dreieinhalb Jahren in die Schlussphase. Die Strafkammer wolle am 16. Januar die Plädoyers entgegennehmen, sagte der Vorsitzende Richter am Freitag. Nach derzeitigen Planungen des Berliner Landgerichts könnte am 26. Januar ein Urteil in dem Verfahren gegen Arafat Abou-Chaker, der als ein Clan-Chef gilt, und drei seiner Brüder verkündet werden.

Am inzwischen 111. Verhandlungstag hatten sich drei der Angeklagten zu ihren persönlichen Verhältnissen geäußert. Zu den Vorwürfen haben alle Brüder in der seit 17. August 2020 laufenden Verhandlung geschwiegen. Arafat Abou-Chaker äußerte sich erstmals in dem seit August 2020 laufenden Prozess. Er habe sein Leben lang gearbeitet und Steuern gezahlt, sagte der 47-Jährige. Auf die Frage des Richters, was er sich wünsche, erklärte der fünffache Vater: „Dass der ganze Spuk aufhört, ein normales Leben für meine Familie.“

Bushido (45), mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, ist in dem Strafverfahren Zeuge und Nebenkläger. Ein Großteil der Vorwürfe gegen seinen langjährigen Geschäftspartner und den Mitangeklagten basiert auf den Aussagen des Rappers, der inzwischen mit seiner Familie in Dubai lebt.

Nach Darstellung von Bushido sei er im Januar 2018 in einem Büro eingesperrt, beschimpft, bedroht, mit einer Flasche und einem Stuhl beworfen worden. Arafat Abou-Chaker. als sein langjähriger Partner in der Musikbranche habe unberechtigte Zahlungen verlangt. Seine Beziehung zu seinem Ex-Manager verglich der Rapper in seiner Aussage vor Gericht mit einer Zwangsehe.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten unter anderem Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung und Untreue vor. Mehr als 60 Zeugen wurden in dem Verfahren gehört, darunter prominente Rapper. Das Gericht kündigte nun an, dass am 16. Januar die Beweisaufnahme geschlossen werden soll. Anschließend seien die Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung vorgesehen. (dpa)

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