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Berlin: Zwei Euro pro Stunde: Jetzt wird Parken teuer

Mitte plant mehr Parkzonen an Alex und Potsdamer Platz 2004 wird auch Bereich in Spandauer Vorstadt erweitert

Parken wird noch in diesem Jahr teurer, und es kommen neue Parkzonen dazu: Autofahren in Mitte macht bald keinen Spaß mehr. Das Bezirksamt hat Fachleute beauftragt, eine Ausweitung der Parkzonen östlich des Potsdamer Platzes und östlich des Alexanderplatzes vorzubereiten. Denn das Parken um den Gropiusbau herum, um das Abgeordnetenhaus und hinter dem Roten Rathaus bis hin zum Strausberger Platz soll ab Mitte des Jahres etwas kosten. Außerdem will der Bezirk künftig an jeder Parkuhr einheitlich zwei Euro pro Stunde verlangen.

Das alles hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zusammen mit dem Bezirksamt entschieden. 2004 will man sich bei einem dritten Schritt das Gebiet vornehmen, das an die Spandauer Vorstadt angrenzt, und es bis zur Invalidenstraße im Norden erweitern sowie im Westen erst zur Chausseestraße und dann sogar bis zur Gotzkowskystraße in Moabit. „Über kurz oder lang wird das gesamte Innenstadtgebiet innerhalb des S-Bahn-Ringes im Westen wie im Osten Parkzone sein“, sagt Harald Büttner, der Leiter des Grünflächenamtes in Mitte. So sehe es der Leitfaden zur Stadtentwicklung vor, den Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) verabschiedet hat.

Laut Büttner stehen bei den Planungen an erster Stelle verkehrspolitische Ziele, danach erst kämen wirtschaftliche. Besonders was die Spandauer Vorstadt um den Hackeschen Markt angehe, wolle man die Pendler dazu bringen, auf Bus und Bahn umzusteigen. „Wir möchten das Kurzzeitparken ermöglichen“, sagt Büttner, „bisher ist es unmöglich einen Besuch zu machen oder mal in ein Geschäft zu gehen“. In der Spandauer Vorstadt finde man nie einen Parkplatz.

Um einen Ausgleich zwischen den Parkzonen zu schaffen, will der Senat außerdem die Parkgebühren in Mitte noch in diesem Jahr einheitlich auf zwei Euro hochsetzen. Am Alexanderplatz, wo die Automaten jetzt schon mit zwei Euro die Stunde gefüttert sein wollen, blieben jetzt Parkplätze leer, so Büttner, weil sich alle um die noch billigeren Plätze in der Spandauer Vorstadt stritten. Dort wie auch am Potsdamer Platz ist die Stunde bisher noch für einen Euro zu haben.

Wie vor einigen Tagen aus dem Senat bekannt wurde, sollen die Anwohner, die bisher für die Parkvignetten rund 30 Euro zahlten, möglicherweise bald mehr als das Dreifache berappen. Geplant ist auch, dass die Bezirke von den Einnahmen durch die Vignetten profitieren sollen. Bisher fließt das Geld in die Senatskasse, die Bezirke dürfen lediglich das Geld aus den Strafzetteln und den Parkautomaten behalten. Im vergangenen Jahr hat Mitte in der Spandauer Vorstadt ein Minus von 160000 Euro eingefahren, obwohl dort seit Januar 2002 Parken an jedem Wochentag bis 24 Uhr kostenpflichtig war.

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