zum Hauptinhalt
Eine Seite aus Žeželjs aktuellem Buch „Wie ein Hund“.

© avant

Comiczeichner Danijel Žeželj: „Tut, was immer Ihr wollt, und folgt Eurem Herzen“

Für sein aktuelles Buch ließ er sich von Kafka inspirieren. Im Tagesspiegel verrät der Zeichner Danijel Žeželj, wer ihn noch geprägt hat und was er dem künstlerischen Nachwuchs empfiehlt.

Welche Noten hatten sie im Kunstunterricht? Würden sie anderen Menschen zu einer Laufbahn im Comic-Business raten? Und was können sie überhaupt nicht zeichnen? Im Tagesspiegel-Fragebogen geben Zeichnerinnen und Zeichner Einblicke in ihren Berufsalltag. Heute: der in Kroatien und den USA lebende Künstler Danijel Žeželj, von dem kürzlich die Kafka-Adaption „Wie ein Hund“ auf Deutsch erschienen ist.


1. Was kommt bei Ihrer Arbeit zuerst: Worte oder Bilder?
Die Bilder. Eigentlich ein einziges Bild.

2. Hören Sie beim Zeichnen Musik, und wie beeinflusst Sie das?
Das tue ich, als Hintergrundmusik. Ich wähle die Musik je nach der Arbeit aus, die ich mache, also ist es fast ein Soundtrack.

3. Was essen oder trinken Sie am liebsten während der Arbeit?
Kaffee.

4. Angenommen, Ihre Wohnung würde brennen, welche Comics in Ihrem Regal würden Sie auf jeden Fall retten?
Keinen. Ich würde meine Skizzenbücher retten.

5. Welche Zeichner/innen und Autor/innen waren für Ihre eigene Entwicklung am prägendsten?
Caravaggio, Kafka, Breccia, Topi, Liberatore, Pazienza, Munoz, Magnus, Frans Masereel, George Herriman, V.V. Mayakovsky, Pasolini, Carver, Bekavac, Nolde, Velasquez, Franz Kline, Pollock, Kiefer, Hokusai, Rodin, Lesjak, Daniil Harms, Bruno Schultz, Döblin, Tarkovsky, R. W. Fassbinder, Cortazar, Camus, Hunter Thompson, Ferenc Pinter, James Ensor, Mondrian, Ralph Steadman, Tatlin und hundert andere.

6. Welchen Comic würden Sie jemandem empfehlen, der der eigentlich keine Comics liest?
„Daredevil: Love and War“ von Frank Miller und Bill Sienkiewicz

7. Glauben Sie, dass Comics derzeit die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen?
Sie bekommen definitiv mehr Aufmerksamkeit als je zuvor.

Eine weitere Szene aus „Wie ein Hund“.
Eine weitere Szene aus „Wie ein Hund“.

© avant

8. Welche zeitgenössischen Comicautor/innen verdienen mehr Aufmerksamkeit als sie derzeit erhalten?
Das wäre eine sehr lange Liste.

9. Wenn Sie einen hochdotierten Preis für das Lebenswerk im Comic vergeben müssten, wer würde ihn erhalten?
Bill Watterson („Calvin & Hobbes“)

10. Wie würden Sie einer blinden Person beschreiben, was das Besondere an Ihren Comics ist?
Atmosphäre und Rhythmus.

Das Cover der deutschen Ausgabe von „Wie ein Hund“.
Das Cover der deutschen Ausgabe von „Wie ein Hund“.

© avant

11. Woran arbeiten Sie momentan, wenn Sie nicht gerade Fragebögen ausfüllen?
An ein paar Graphic Novels und einem Animationsfilm. Außerdem werde ich heute Schnee schaufeln.

12. Warum würden Sie einem jungen Menschen raten, Comicautor/in zu werden – und warum würden Sie ihm/ihr davon abraten?
Ich würde ihnen raten, zu tun, was immer sie wollen und ihrem Herzen zu folgen, egal wie kitschig das auch klingen mag.

13. Wie fühlt es sich für Sie an, Ihre Zeichnungen als gedruckte Bücher in den Händen zu halten?
Wenn das Buch gut gedruckt ist und die schwarze Farbe tief genug ist, fühlt es sich wirklich gut an.

14. Welche Noten hatten Sie im Kunstunterricht in der Schule?
Mittelmäßig bis schlecht. Es war herzzerreißend.

15. Was können Sie überhaupt nicht zeichnen?
Symmetrie.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false