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Heike Werding

© Foto: imago/Jürgen Ritter

Exklusiv

Berliner Reichsbürger-Chefin vor Gericht: Prozess gegen Heike Werding beginnt im November

Die Chefin der verbotenen „Geeinten deutschen Völker und Stämme“ sitzt in Niedersachsen in Untersuchungshaft. Über Jahre verbreitete sie Hass und Hetze.

Sie wollten in Deutschland die Macht übernehmen, machten auch nach dem Verbot ihrer Gruppierung durch den Bundesinnenminister einfach weiter. Nun muss sich Heike Werding, Chefin der 2016 in Berlin gegründeten Reichsbürger-Gruppe „Geeinte deutsche Völker und Stämme“, vor Gericht verantworten. Am 3. November beginnt vor dem Landgericht Lüneburg der Prozess gegen Werding – wegen „Verstoßes gegen das Vereinigungsverbot in Tateinheit mit Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen, Volksverhetzung und Missbrauchs von Berufsbezeichnungen“. Vier Verhandlungstermine sind zunächst angesetzt.

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Wie jetzt bekannt wurde, sitzt Heike Werding bereits seit Mai durchgehend in niedersächsischer Untersuchungshaft. Sie war auf der Nordsee-Insel Baltrum festgenommen worden und hat das Gefängnis seitdem nicht verlassen.

Auch die Berliner Staatsanwaltschaft hatte sich lange mit Heike Werding beschäftigt. Allein in den vergangenen zwei Jahren hatten Berliner Ermittler ihr neun Verfahren gegen Werding übergeben, unter anderem wegen Amtsanmaßung und Verstoßes gegen das Vereinigungsverbot. Allerdings erhob die Staatsanwaltschaft keine einzige Anklage.

Zur Begründung hieß es jüngst, eine „Abschlussentscheidung“ habe in der Sache nicht getroffen werden können, da die Beschuldigte lange Zeit ohne festen Wohnsitz war. Eine ladungsfähige Anschrift sei aber zwingend erforderlich. Nun könnte es demnächst eine Entscheidung geben.

Die Gruppe hatte überall in Deutschland geheime Gerichte gegründet, eigene Gerichtsvollzieher eingesetzt und zahlreichen Menschen gedroht.

Der Tagesspiegel-Podcast „Tatort Berlin“ hat sich in seiner aktuellen Folge mit Heike Werding und ihrer verbotenen Gruppe „Geeinte deutsche Völker und Stämme“ ausführlich befasst. Die Folge können Sie auf Spotify, Apple Podcast oder auch hier kostenlos anhören.

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