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Jost Kobusch in der Khumbu-Region (Archiv).

© picture alliance/dpa/Jost Kobusch/Daniel Hug

Tagesspiegel Plus

Bergsteiger Kobusch über alpine Extremleistungen: „Kleinigkeiten können über Leben oder Tod entscheiden“

Jost Kobusch will den Mount Everest als erster allein im Winter erklimmen – nun verhindert eine Verletzung das Vorhaben. Ein Gespräch über Grenzen, den umstrittenen Harila-Rekord und Verrohung im Alpinismus.

Als wir uns für dieses Interview verabredet hatten, steckten Sie noch mitten in der Vorbereitungsphase für die alleinige Winterbesteigung des Mount Everest. Nun hat eine Rückenverletzung Ihre Pläne zunichtegemacht. Wie geht es Ihnen und wo befinden Sie sich jetzt?
Bis Anfang Oktober hatte ich sehr starke Schmerzen. Und ich kann einiges aushalten. Das war wirklich sehr intensiv. Zum Glück sind diese Schmerzen abgeklungen und ich mache täglich Fortschritte – in Borgholzhausen, im Herzen des Teutoburger Waldes, wo ich aufgewachsen bin.

Wie genau ist es zu der Verletzung gekommen?
An einem normalen Trainingstag habe ich mit einem Seilpartner den Montblanc über den Königsweg bestiegen. Doch auf dem Gipfel fiel mir plötzlich das Atmen schwer und ich hatte starke Schmerzen im Ischiasbereich. Wir sind dann noch abgestiegen. Seitdem suche ich gemeinsam mit Osteopathen und Physiotherapeuten nach den Ursachen.

Wie gehen Sie mit dem Rückschlag um?
Zunächst war es hart. Der nächste Schritt war einfach nur zu schauen, was ich nun tun kann, um schnell wieder fit zu sein. Ich denke, dass mich solch eine Verletzung stärken kann und mich zu einem noch besseren Athleten macht. Mein Job ist es ja, an Grenzen zu performen. Und nun bin ich an eine körperliche Grenze gestoßen, weil ich so hart trainiert habe.

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