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Ein Mann schiebt einen verwundeten ukrainischen Soldaten in einem Rollstuhl durch die Straßen von Kiew.

© dpa/Evgeniy Maloletka

Tagesspiegel Plus

„Ein Krankenhaus wurde innerhalb von zwei Wochen dreimal beschossen“: Wie ein Arzt die Bedingungen an der ukrainischen Front erlebt

Vor einem Jahr war Tankred Stöbe zum ersten Mal für Ärzte ohne Grenzen im Kriegsgebiet, kürzlich ging sein dritter Einsatz zu Ende. Ein Gespräch über unterirdische Kliniken und das Leben in einer Geisterstadt.

Herr Stöbe, als Sie zum ersten Mal in die Ukraine kamen und hunderte Kilometer durchs Land in Richtung Front reisten, dachten Sie: Wo ist eigentlich dieser Krieg? Er war abseits der Kampfgebiete nicht sichtbar. So haben Sie es damals im Tagesspiegel beschrieben. Wie ist das jetzt?
Das ist noch deutlicher geworden. In den Städten, in denen ich war, Mykolajiw, Kiew, Lwiw, Uschhorod, Städte, die nicht permanent Ziel von Angriffen sind, geht das Leben weiter. Es ist fast normal. Doch ich habe jetzt überall sehr viele Schwerverletzte in den Straßen gesehen, das ist neu. Verletzte, die mit externen Fixateuren, diesen Haltegestellen für Knochenbrüche aus Metall, herumlaufen, entlassene oder in Heilung befindliche Soldaten.

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