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Kokoreç muss leicht brennen: in der Brotrolle bei „Sampiyon Kokoreç“, Charlottenburg.

© Ulrich Amling

Genuss-Tipp: Kokoreç erobert den Kurfürstendamm

Entfacht mehr Emotionen als Döner: gegrillter Lammdarm, gehackt zusammen mit Paprika, Tomaten und einer Würzmischung.

Dieser herzhafte Klassiker in der Brotrolle kann Gemüter erhitzen: Als es hieß, mit einem EU-Beitritt könnte Kokoreç in der Türkei aus hygienischen Gründen verboten werden, brach am Bosporus Empörung los. Dass die Verhandlungen zum Stillstand gekommen sind, kann man dem begehrten Grillspieß aus Lammdärmen und Lammfett aber nicht anlasten. Im Gegenteil, Kokoreç lässt sich nicht aufhalten und erobert gerade den Kurfürstendamm. Im Blickweite des Currywurst-Boulevards hat die Kette „Sampiyon Kokoreç“ ihre erste Filiale außerhalb der Türkei eröffnet.

Die Firmengeschichte begann 1962, als Galip Tokgöz auf dem Fischmarkt von Beyoglu im europäischen Teil Istanbuls seinen ersten Stand mit den waagerecht rotierenden Darmspießen eröffnete. Traditionell wird gegrillter Kokoreç mit Paprika und Tomaten kleingehackt und einer Würzmischung angemacht, zu der Thymian, Kreuzkümmel und scharfes Paprikapulver gehören. Tierische Tiefe, leichtes Brennen, sanfte Brotsüße: Dazu trinkt man den milchsauer fermentierten Rübensaft Salgam oder ein kühles Efes Pils.

Uhlandstraße 171, Charlottenburg, tägl. 8-4 Uhr

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