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Glaubwürdigkeit der öffentlich-rechtlichen Medien: Wenn das Vertrauen auf 58 Prozent sinkt, wem glauben die Ostdeutschen noch?

Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung. In ganz Deutschland gibt es höhere Werte.

Müssen diese Zahlen nicht alarmieren? Nach einer aktuellen Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) vertrauen noch 58 Prozent der Ostdeutschen politischen Nachrichten in den öffentlich-rechtlichen Medien. 36 Prozent tun das nicht. Bei den Westdeutschen vertrauen 73 Prozent der Westdeutschen den Nachrichten, 23 halten sie für Fake News oder Vergleichbares. Für Gesamtdeutschland lauten die Zahlen: 70 Prozent beurteilen die Glaubwürdigkeit der Nachrichten bei ARD, ZDF und Deutschlandradio positiv, 26 negativ. Auf der Zeitstrecke zeigt sich, dass der Positivwert von 78 Prozent (2019/2020) auf 70 Prozent bröckelt (2022/2023).

Vergrößerte Differenz

Die Differenz zwischen Ost- und Westdeutschland hat sich über die Zeit vergrößert. 2019/2020 betrug die Differenz vier Prozent, im Herbst 2020 bereits elf Prozentpunkte und 2022/2023 sind es dann 15 Prozentpunkte. Heißt: Die Ostdeutschen beurteilen die Glaubwürdigkeit der politischen Nachrichten in den öffentlich-rechtlichen Medien zunehmend kritischer.

Gefragt nach dem generellen Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, zeigt sich folgendes Meinungsbild: Eine Mehrheit in Deutschland bringt den öffentlich-rechtlichen Medien viel Vertrauen entgegen. Insgesamt haben elf Prozent sehr großes und weitere 49 Prozent großes Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien. Dabei macht der Zeitpunkt, ob vor oder nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, keinen Unterschied in den Ergebnissen. Die Befragten, die vor dem 24. Februar 2022 befragt wurden, antworteten in identischen Anteilen wie die Befragten, die nach dem 24. Februar 2022 befragt wurden.

Befragte aus Ostdeutschland gaben an, sie hätten zu neun Prozent sehr großes Vertrauen und 42 Prozent großes Vertrauen, 31 Prozent wenig Vertrauen und 16 Prozent gar kein Vertrauen.

Wenn in Ostdeutschland einem elektronischen Medium Vertrauen entgegengebracht wird, dann ist das wohl der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Trotz Einbußen genießt der Sender einer Umfrage zufolge bei rund 70 Prozent der Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Vertrauen. Die Gesellschaft für Innovative Marktforschung erstellte die Umfrage MDR Check 2022..

Der MDR stehe an zweiter Stelle hinter der Polizei und vor den bundesweiten Programmen von ARD und ZDF, die bei je 68 und 66 Prozent der Befragten auf Akzeptanz stießen, hieß es. Im Vorjahr hatten noch 77 Prozent der Menschen erklärt, dem MDR zu vertrauen.


Der Rundfunkbeitrag stößt bei den Befragten auf unterschiedliche Akzeptanz. Lediglich in der Gruppe der Nutzer, die täglich die MDR-Programme einschalten, spricht sich eine Mehrheit von 60 Prozent für die Abgabe aus. Bei Menschen, die die Angebote selten oder nie nutzen, sinkt die Akzeptanz auf 30 beziehungsweise 26 Prozent. Gewürdigt wird insbesondere die Berichterstattung des MDR aus seinem Sendegebiet. 84 Prozent der Befragten ist wichtig, dass er über Ereignisse aus der Region berichtet. (mit epd)

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