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Die entführte Israelin Yarden Romann begrüßt ihre Tochter.

© IDF Spokesperson

Ihr Mann und ihre Tochter konnten fliehen: Deutsch-Israelin Yarden Romann freigelassen

Die 36-jährige Deutsch-Israelin Yarden Romann wurde am 7. Oktober von Hamas-Terroristen gekidnappt. Nun kam sie frei und ist wieder bei ihrem Mann und der dreijährigen Tochter.

Nach 54 Tagen in Gefangenschaft der Hamas ist die Deutsch-Israelin Yarden Romann wieder zurück auf israelischem Staatsgebiet. Am Donnerstagmorgen konnte sie von ihrer Familie in Empfang genommen werden, teilte ihre Sprecherin Shir Lever, eine enge Bekannte der Familie, am Nachmittag mit.

Yarden sei bei guter Gesundheit, stufenweise würde sie ihrer Familie nun von den „grauenhaften“ Ereignissen der Geiselhaft erzählen. Besonders schlimm sei für sie gewesen, solange von ihrer dreijährigen Tochter getrennt gewesen zu sein. Erst ein paar Wochen nach der Entführung habe sie erfahren, dass ihr Mann und ihre Tochter noch am Leben seien. Das habe ihr Hoffnung gegeben, schreibt Shir Lever.

Als Yarden dann, an diesem Donnerstagmorgen, ihre Tochter in den Armen hielt, hätten alle umstehenden Menschen Tränen in den Augen gehabt. Weiterhin in Geiselhaft der Hamas sei allerdings ihre Schwägerin Carmel Gat (39) sowie 145 weitere entführte Israelis, wie Shir Lever schreibt. Die Familie gehe davon aus, dass Carmel am Leben sei und werde weiterhin für ihre Freilassung kämpfen.

Die Deutsch-Israelin Yarden Romann mit ihrer dreijährigen Tochter bevor sie von den Hamas verschleppt wurde.

© dpa/Roni Romann

Die 36-jährige Yarden Romann wurde, wie ihre Schwägerin, am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Hamas-Terroristen gekidnappt und in den Gazastreifen verschleppt, nachdem die Hamas-Kämpfer dort ein grausames Massaker angerichtet hatten. Sie töteten mehr als 100 Bewohner, darunter zahlreiche Kinder. Die israelische Armee habe laut eigenen Angaben 48 Stunden gebraucht, um den Kibbuz von den Terroristen zu befreien.

Zunächst wurden auch Yardens Mann Alon Gat sowie ihre gemeinsame dreijährige Tochter entführt. Bei einem Fluchtversuch konnten die beiden sich retten, Yarden Romann wurde allerdings wieder von den Hamas gefangen genommen.

Ihre Geschwister sowie Freunde der Familie sprachen mehrmals mit deutschen Politikern sowie zahlreichen Medienvertretern, um sich für ihre Freilassung einzusetzen. Sie gründeten außerdem die Social-Media-Kampagne „bringyardenhome“. Yarden hat eine deutsche Staatsangehörigkeit, weil sie Nachfahrin von Holocaust-Überlebenden aus Deutschland ist.

Welche Grausamkeiten Yarden Romann von den Hamas im Gazastreifen erfahren hat, war noch nicht zu erfahren. Der israelische Psychiater und Trauma-Experte Martin Auerbach empfiehlt Menschen nach solch einem traumatischen Ereignis, sich nicht zu schnell in die Öffentlichkeit zu begeben. Ihre Wünsche müssten jetzt „absolut akzeptiert und anerkannt werden“, sagt er im Interview mit dem Tagesspiegel.

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