zum Hauptinhalt
ARD/SWR FILMMITTWOCH IM ERSTEN, „Heribert“, am Mittwoch (17.01.24) um 20:15 Uhr.

© SWR/ORF/Aichholzer Film/Petro Do/SWR/ORF/Aichholzer Film/Petro Domenigg

ARD-Komödie: Wie werde ich eine Social-Media-Persönlichkeit?

Die ARD-Komödie „Influencer“ nimmt die Szene der Start-ups und Influencer aufs Korn. KI kommt auch zum Einsatz.

In einer Hinsicht trifft die etwas anstrengend auf jung gestylte Komödie „Heribert“ absolut ins Schwarze: Der Titelheld ist ein echter Tollpatsch, also wirklich „goofy“, als hätten die Macher des für den österreichischen Rundfunk ORF und den SWR produzierten Films „Heribert“ (ARD, 17.1., 20.15 Uhr) das Jugendwort des Jahres 2023 vorausgeahnt.

Heribert (Benedikt Kalcher) will eine App-Idee bei einem Pitching-Contest präsentieren, blamiert sich aber slapstickartig auf der Bühne. Mit seinen Kumpels Han (Maximilian Lim) und Grilli (Philipp Doboczky) nimmt er den Kampf gegen seinen aalglatten Konkurrenten Rutger (Rafael Gareisen) auf, der als Star der Start-up-Szene gilt.

Auch Influencerin Luna (Caro Cult), die bei Heidi Klums Top-Model-Wettbewerb Dritte wurde, aber nun selbst mit dem eigenen Bedeutungsverlust ringt, mischt mit und hilft dem unbedarften Trio bei der Mobilisierung via Instagram. Angereichert wird die Digital-Natives-Klamotte durch eine Liebesgeschichte, denn Heribert gerät nicht nur auf der Bühne ins Stammeln, sondern auch wenn er Franzi (Safira Robens) gegenübersteht. Franzi will mithilfe von Künstlicher Intelligenz Deepfake-Bilder enttarnen – KI kann also auch anders.

Der Film von Andreas (Regie, Drehbuch) und Elisabeth Schmied (Drehbuch) nimmt die Szene der Start-ups und Influencer aufs Korn. Dass die Handlung im oberösterreichischen Linz spielt, führt freilich zu einer doppelten sprachlichen Herausforderung, weil die speziellen Idioms der jungen, digitalen Generation zum Teil auch noch im Dialekt daherkommen.

So muss die deutsche Influencerin Luna eine Sprach-Software bemühen, um zu erfahren, warum man aussortiert wird, wenn man als „auszuzelt“ (dt.: abgewrackt, ausgelutscht) gilt. Die bisweilen komische Wortakrobatik kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte einfach zu dünn und weitgehend vorhersehbar ist.

Die jungen Darstellerinnen und Darsteller versuchen dies mit Übertreibung und Körpereinsatz auszugleichen, weshalb die Figuren jedoch umso mehr wie Karikaturen wirken. Ein „prime unicorn“ im alteingesessenen Medium Fernsehen ist aus „Heribert“ nicht geworden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false