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Dorfpolizistin Sophie Landner (Julia Koch, li.) mit Kollegen. 

© © ORF/Manuel Riesterer/ORF/Manuel Riesterer

„Das Schweigen der Esel“: Wenn die Brüder Grimm zum Krimi werden

Der Arte-Film „Das Schweigen der Esel“ bringt mit köstlichem Dialogwitz und Karl Markovics ungewohnten Schwung in die Krimilandschaft.

Eine Frau wird im Swimming-Pool ertränkt, der Kopf einer Bäuerin landet im Suppentopf: Dass an den beiden Tatorten eine Katze und ein Hahn gefunden werden, lässt Jonas Horak (Karl Markovics) in der „Sonderanstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher“ aufhorchen. Denn Horak hat einst als unterforderter Referendar im Archiv des österreichischen Bundeskriminalamtes eine Abhandlung geschrieben über „Die strafrechtlich relevanten Tatbestände in den Märchen der Brüder Grimm“.

Nun vermutet der wegen Mordes verurteilte Horak, der so gerne ein echter Kommissar wäre und einen echten Assistenten namens Freitag (Stefan Pohl) hätte, eine Mordserie à la Bremer Stadtmusikanten. Gehör scheint er bei der Dorfpolizistin Sophie Landner (Julia Koch) zu finden, die sich in die aktuellen Mordermittlungen einmischt. Landner hatte Horak einst verhaftet und sucht ihn nun aufgrund eines mysteriösen Anrufs wieder in der Anstalt auf.

„Das Schweigen der Esel“ (Arte-Mediathek) ist der zweite Landkrimi aus Vorarlberg von und mit Markovics als ehemaligem Kriminal-Archivar, dem die Fantasie durchgeht. Wer die Vorgeschichte verpasst hat, kann dies nachholen, denn Arte strahlt den Auftakt-Film „Das letzte Problem“ am Freitag, 5. Januar (20.15 Uhr), sinnvoller Weise noch einmal aus.

Doch auch ohne genaue Kenntnis, warum Horak in der Anstalt einsitzt und dort als Gärtner wieder in der Rolle des Einzelgängers gefangen bleibt, ist die wendungsreiche und sorgfältig inszenierte Krimikomödie „Das Schweigen der Esel“ Vergnügen pur. Wobei der köstliche Dialogwitz für ungeübte deutsche Ohren bisweilen schwer verständlich sein dürfte. Neben Koch und Markovics stechen Caroline Frank als elegant-durchtriebene Anstaltschefin und – mal wieder – Gerhard Liebmann als durchgeknallter Insasse mit täglich wechselnden Ausbruchsplänen hervor.

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