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Toronto 1969: Das Konzert, das die Beatles zerstörte.

© © Archival Footage Courtesy of Pennebaker Hegedus Films/Rock n' Roll Documentary Productions Inc./Toronto RNR Revival Production/Archival Footage Courtesy of Pennebaker Hegedus Films/Rock n' Roll Documentary Productions Inc./Toronto RNR Revival Production

Festival-Doku: Yoko Onos Schrei

Eine Arte-Dokumentation erzählt die Geschichte des legendären Toronto-Musikfestivals. Es führte dazu, dass John Lennon die Beatles endgültig verließ.

John Lennon und Yoko Ono liegen im Bett. Aufstehen? Nein, kommt nicht in Frage. Dabei haben beide sich für einen Auftritt in Toronto verpflichtet. Ein junger Konzertveranstalter hat dort Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um Legenden des klassischen des Rock ’n’ Roll auf die Bühne zu bringen.

Die Karten verkauften sich bis dahin nicht. Erst mit John Lennons Zusage avancierte das Festival zum medialen Hype. Doch der launische Beatles-Musiker hatte es sich anders überlegt. Erst als er erfuhr, dass Eric Clapton – der zusammen mit ihm und der Plastic Ono Band spielen sollte – schon auf dem Weg zum Flughafen war, bequemten er und Yoko sich doch noch aus dem Bett.

In seiner Dokumentation „Das Konzert, das die Beatles zerstörte: Toronto 1969“ (Arte, 29.9., 22 Uhr 40) rollt der Kanadier Ron Chapman die aberwitzige Geschichte des Toronto Festivals vom September 1969 auf. Interessant ist der Film nicht unbedingt wegen der Performance von Lennon und der Fluxus-Künstlerin Yoko Ono, die sich auf der Bühne zunächst in einen Bettbezug hüllte und dann ins Mikro schrie. Und dass die Beatles sich danach trennten, mag vielleicht musikhistorisch wichtig sein.

Nach dem Auftritt der Plastic Ono Band in Toronto wurde es John klar, und er sagte: ,Es ist vorbei, Jungs. Lasst uns aufhören.’ Und wir alle stimmten zu.

Ringo Starr, Ex-Beatles

Elektrisierend sind vor allem die Auftritte von Chuck Berry, Little Richard, Jerry Lee Lewis, Bo Diddley und Gene Vincent. Sie alle spielten sich die Seele aus dem Leib. Chapman greift zurück auf faszinierendes Archivmaterial, das die Direct Cinema-Legende D.A. Pennebaker rund um das Popereignis festhielt.

Ein Hingucker ist das düstere Rock-Varieté von Alice Cooper, der mit seiner ausgeflippten, von Salvador Dalí inspirierten, Bühnenshow stilbildende Akzente setzte. Das alles wäre nicht geschehen, wenn John und Yoko im Bett geblieben wären.

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