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John F. und Jackie Kennedy in der Autokolonne von Dallas am 22. November 1963.

© ZDF und National Archives/NATIONAL ARCHIVES

„JFK Revisited“ von Oliver Stone: Der US-Regisseur und seine Theorie einer Geheimdienst-Verschwörung

Auf 3sat rekonstruiert Oliver Stone den Mordanschlag auf John F. Kennedy. Und nährt weiter Zweifel und Spekulationen.

Ist der Mord an US-Präsident John F. Kennedy endlich aufgeklärt? Sind alle Fragen rund um den 22. November 1963 in Dallas und die anschließende Untersuchung beantwortet? Sicher nicht, auch wenn der deutsche Untertitel des Dokumentarfilms „JFK Revisited“ von Oliver Stone großspurig „die Wahrheit“ verspricht: „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy“ (3sat Mediathek).

Mit dem 2021 bei den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführten Film wollte der US-Regisseur und dreifache Oscar-Preisträger 30 Jahre nach seiner Kino-Fiktion „JFK – Tatort Dallas“ beweisen, dass er doch recht hatte mit seiner Theorie von einer Geheimdienst-Verschwörung. Immerhin hatte seine umstrittene, aber packend erzählte Filmversion mit Kevin Costner in der Hauptrolle dazu geführt, dass der US-Kongress die Freigabe der unter Verschluss gehaltenen Akten zum Kennedy-Mord bis 2017 beschloss.

Auch wenn immer noch nicht alle Dokumente einsehbar sind und überdies zahlreiche Unterlagen vernichtet wurden, konnte Stone also auf bisher geschwärzte Informationen zurückgreifen. Im atemlosen Tempo lässt der Regisseur in „JFK Revisited“ nun Zeuge auf Zeuge, Dokument auf Dokument aufmarschieren.

Er präsentiert zahlreiche Schriftstücke, Fotos und Filmausschnitte, dazu alte und neu geführte Interviews mit allerlei Experten. Man verliert leicht den Überblick, aber die Machart passt wunderbar in den aktuellen True-Crime-Trend. Und Stone sät durchaus wirkungsvoll Zweifel an der Arbeit der Warren-Kommission, am vermeintlichen Tatablauf und daran, dass Lee Harvey Oswald der einzige Schütze gewesen sein muss.

Aber die suggestive Erzählweise kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Theorie, rechte Politiker, das Militär und die Geheimdienste hätten ihren Präsidenten aus dem Weg geräumt, am Ende Spekulation bleibt.

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