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Vier syrische Frauen arbeiten ihr Fluchttrauma auf.

© ZDF/Antonia Kilian

Roadmovie im ZDF: Die Reise nach der Flucht

Eine Doku im ZDF verbindet einen fröhlichen Roadtrip mit nachdenklicher Reflexion über Flucht und das Leben danach.

Die Erinnerung an die Heimat oder an die monatelange Flucht kehrt bei ganz alltäglichen Gelegenheiten zurück. Wenn die Füße auf nassem Boden stehen. Oder beim Beobachten von Ameisen. Besonders starke Gefühle lösen eine Straße, ein Haus und ein beschaulicher Innenhof in Athen aus, die den Orten der Kindheit und Jugend ähneln. Tränen fließen. Aber meistens wird gelacht auf der Reise der vier Frauen nach den Beschränkungen während der Pandemie.

Für ihren Dokumentarfilm „Die Sonne ist überall gelb“ (ZDF-Mediathek, 19. Juni, 0.20 Uhr) fuhr Afraa Batous, die 1986 in Aleppo geboren wurde und nun als Filmemacherin in Berlin lebt, mit den syrischen Freundinnen Rahaf, Rawa und Sara sowie Saras kleiner Tochter Shams in einem Campingbus quer durch Europa, bis Griechenland und bis zum Mittelmeer.

Auf umgekehrter Fluchtroute also, diesmal als Touristinnen, die beim Zeltaufbau auf dem Schweizer Campingplatz lachend mit dem starken Wind kämpfen und Geldmünzen in den Trevi-Brunnen in Rom werfen. Das Roadmovie entstand im Rahmen von Batous' Studium an der Filmuniversität Babelsberg und wurde vom Kleinen Fernsehspiel des ZDF koproduziert.

Die Reise ist Aufarbeitung des Fluchttraumas und Erfüllung eines Traums gleichermaßen. Als zehnjähriges Kind habe sie einen Film im Fernsehen über Leute gesehen, „die um die Welt reisten, ohne dass Grenzen sie aufhielten“, sagt Afraa Batous. Sie sei fasziniert gewesen, und 20 Jahre später, „nach einigen dramatischen Ereignissen“, sei sie immer noch zu dieser Reise entschlossen.

Entstanden ist eine bewegende, sehr persönliche Mischung aus fröhlichem Roadtrip und nachdenklicher Reflexion über die Flucht und das Leben danach.

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