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Liebe, Rollen- und Generationenkonflikte: Event-Managerin Akisa (Melissa Kiplagat).

© good karma fiction/ZDF/ARTE

Serie „Country Queen“: Kenia, Land der Gegensätze

Eine Arte-Serie bringt erstmals ein ostafrikanisches Land in die internationale Serienlandschaft.

Eine junge Frau kehrt aus der modernen Großstadt in ihr Heimatdorf zurück, in dem noch nach den alten Traditionen gelebt wird: Das zentrale Drehbuch-Motiv könnte überall auf der Welt angesiedelt sein, aber mit der Drama-Serie „Country Queen“ (6 Folgen, Arte-Mediathek, ab 15. Juni; TV-Ausstrahlung: 22. und 29. Juni, jeweils drei Folgen) tritt erstmals das ostafrikanische Kenia in der internationalen Serien-Landschaft in Erscheinung – und zwar nicht nur als malerische Filmkulisse, sondern als Handlungsort mit breitem Themenfeld.

Es geht in der Geschichte der Event-Managerin Akisa (Melissa Kiplagat) um Liebe, Rollen- und Generationenkonflikte, aber auch um Korruption, Landraub und die elende Lage von Kindern, die in Gold-Minen schuften. Es wird abwechslungsreich, aber manchmal auch etwas seifig und holzschnittartig.

„Country Queen“ wurde mit internationaler Unterstützung realisiert, doch von Afrikanerinnen und Afrikanern geschrieben, inszeniert und gespielt. Kenia ist hier ein Land der Gegensätze: Das glitzernde Leben der Oberschicht in Nairobi kontrastiert stark mit den dörflichen Strukturen, die allerdings nicht nur ärmlich und rückständig ins Bild gesetzt werden, sondern auch lebendig und dank der Natur bisweilen sogar idyllisch.

Etwas mehr von dem gelegentlich aufblitzenden Humor hätte der Serie gut getan und manche Figuren wie die skrupellose Konzernchefin Vivienne (Nini Wacera) sind arg eindimensional gezeichnet. Immerhin mangelt es in „Country Queen“ nicht an selbstbewussten Frauen. Die britische Kolonialzeit ist übrigens kein Thema.

Ausländische Mächte und Unternehmen spielen, abgesehen von wenigen Szenen mit einem Schweizer und drei chinesischen Geschäftsleuten, keine Rolle – Kenia bleibt ganz bei sich.

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