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Taxifahrer Ed Kennedy (William McKenna) avanciert zum Medienstar.

© WDR/Lingo Pictures & All3Media I/WDR/Lingo Pictures & All3Media International

Serie „The Messenger“: Wie ein Taxifahrer zum Medienstar wird

Die ARD-Serie „The Messenger“ begleitet vier nerdige Australier in der Mediathek mit etwas magischem Realismus aus ihrer Komfortzone ins Ungewisse einer völlig verrückten Story.

Ein Antiheld ist nicht das Gegenteil eines Helden, sondern ungeeignet und zu faul dafür. Wird halt auch schnell anstrengend, edel und stark, mutig und schön zu sein oder was man Helden so andichtet, wovon Ed Kennedy wenig hat. Bis zum Tag seiner Erweckung. An dem verhindert der junge Australier einen Raubüberfall und avanciert zum Medienstar.

Doch als ihm sein Ruhm schon wieder auf den Keks geht, liegen anonyme Spielkarten mit Adressen in seinem Taxi, die er sucht, um den Retter in sich zu finden. Einer alten Dame etwa, der Ed Teilnahme schenkt. Oder einer misshandelten Mutter, die er vorm Ehemann bewahrt. Es ist wie „Dexter“ ohne Blutrausch also, was Sarah Lambert und Kirsty Fisher aus Markus Zusaks Roman „The Messenger“ zaubern – ginge die Story nicht weit darüber hinaus: „The Messenger“ (8 Folgen, ARD-Mediathek).

Du bist der unwahrscheinlichste Retter, den es gibt. Du kannst dich ja nicht mal selber retten.

Audrey (Alexandra Jensen) zum Helden Ed Kennedy in der Serie „The Messenger“

Stellvertretend für Abermillionen Tagediebe befreit Ed (William McKenna) sich nämlich aus dem Alltagstrott öder Erwerbsbiografien in Richtung Abenteuer. Dass dabei Magie im Spiel ist, stört an der zusehends verworrenen Geschichte ebenso wenig wie Eds Eigenart, Gedanken alle auszusprechen. Wichtiger ist die lausig synchronisierte, aber stets fesselnde Message, seiner Neugierde ins Ungewisse zu folgen – und sei es noch so brenzlig.

Hinzu kommt, dass Regisseur Daniel Nettheim mit der spröden Aushilfs-Barista Audrey (Alexandra Jensen), dem schlichten Greifarmautomaten-Zocker Marv (Chris Alosio) und der übergewichtigen Depressionspatientin Ritchie (Kartanya Maynard) drei maximal diverse Outsider an Eds Seite stellt, die sogar noch antiheldenhafter sind als er. Gemeinsam verleihen sie dieser Erzählung von Zufall und Schicksal, Selbstentfaltung und Traumtänzerei Substanz.

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