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Der ehemalige „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt

© dpa/Roland Weihrauch

Vierstellige Summe von „Nius“ an Plagiatsjäger: Reichelt-Portal bezahlte Gutachten über „SZ“-Vize Föderl-Schmid

Das rechtspopulistische Portal „Nius“ sorgte dafür, dass sich Plagiatsjäger Stefan Weber die Dissertation von Föderl-Schmid anschaut. Die „SZ“-Vize will sich nun wohl zurückziehen.

Das rechtspopulistische Portal „Nius“ des ehemaligen „Bild“-Chefredakteurs Julian Reichelt soll das Plagiatsgutachten über die Vize-Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“, Alexandra Föderl-Schmid, finanziert haben.

Nach Angaben des österreichischen Publizisten und Plagiatjägers Stefan Weber zahlte „Nius“ eine vierstellige Summe dafür, damit er Föderl-Schmids Dissertation an der Universität Salzburg aus dem Jahr 1996 und ihre Diplomarbeit untersucht. Das berichtet der „Spiegel“.

Das Reichelt-Portal „Nius“ war das erste Medium, das über Details aus Webers Plagiatgutachten berichtete, ohne die Finanzierung kenntlich zu machen. Der „Spiegel“ berichtet, dass aus einer E-Mail hervorgeht, wie sich „Nius“ und Weber eng abgesprochen hätten, was die Publikation der Ergebnisse angeht.

Plagiatsjäger Weber erklärte dem „Spiegel“, dass sein Gutachten „zahlreiche bedeutende Funde“ beinhaltet. „Aus der Tatsache, dass der Auftraggeber bekannt ist, folgt nicht, dass mein Gutachten wahrer oder falscher wird“, sagte Weber.

Am Montag hatte der „Spiegel“ berichtete, dass sich die „SZ“-Vize Föderl-Schmid aufgrund der Anschuldigungen aus dem Tagesgeschäft zurückziehen wird. Vor den Plagiatsvorwürfen hatte sie bereits zugegeben, dass sie in ihren Texten längere Passagen aus anderen Quellen zum Teil wortgleich übernommen hat, ohne es zu kennzeichnen. (Tsp)

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