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Menschen im Hotel: Lakisha (Luela Marlen Hintze, l.) und ihre Mutter (Precious Wiesner).

© ZDF/Maik Fløder / Maik Fløder ZDF

Vorabend-Serie: Empowerment mit fünf Sternen

Das ZDF füllt seinen Vorabend mal wieder mit dem Fernsehdauerthema Spitzengastronomie. Zum Glück bietet das „Hotel Mondial“ aber nicht nur Luxus, sondern Bedeutung.

Dämonen sind geduldige Fernsehwesen. Jene von Lara Hildebrandt etwa lungern Jahre, nachdem sie als Kind dort Traumatisierendes erlebt hatte, noch unterm „Hotel Mondial“ rum und kehren pünktlich in ihren Kopf zurück, als sie den zugesicherten Job der Direktionsassistentin dieser Nobelherberge antreten soll – deren Chef gerade von einer härteren Sorte Manager ersetzt wurde, die ihrerseits innere Dämonen bändigt („Hotel Mondial“, ZDF-Mediathek, ab 25.1. im ZDF, 19.25 Uhr).

„Nichts verfolgt uns hartnäckiger als die Vergangenheit“, sagt Lara (Joy Ewulu) aus dem Off, während Eva de Vries ein Foto von sich mit einer anderen darauf zerreißt und ihre Angestellte sodann noch vor Dienstantritt feuert.

Nichts verfolgt uns hartnäckiger als die Vergangenheit.

Lara, Direktionsassistentin in der Serie „Hotel Mondial“

Als Lara sich erfolgreich dagegen wehrt, macht die ZDF-Vorabendserie also zügig klar: Im Fünfsternehaus am Schweriner See treffen ab heute nicht nur seelenwunde, sondern resolute Frauen aufeinander. Und zwar im Kollegium seelenlos reaktionärer Kerle.

Markus Stromiedel hat Regisseurin Eva Wolf somit eine Spitzengastronomieserie voll männlicher Klischees im Licht weiblichen Empowerments geschrieben. Wenn selbsterklärte Herren der Schöpfung wie Rezeptionsleiter Raik (Daniel Aichinger) oder Azubi Paolo (Louis Held) darin ihr Testosteron versprühen, wird daher mit jedem der zwölf Teile spürbarer, dass ihnen divers besetzte Damen der Evolution wie die schwarze Lena (Joy Ewolu) oder die reife Eva (Gesine Cukrowski) weit überlegen sind – und mit viel Sex & Crime im Episodengepäck ihre Dämonen besiegen.

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