zum Hauptinhalt
Da fehlen uns die Wörter.

© imago/Steinach

Tagesspiegel Plus

Nach dem Streit über Winnetou: Sperrt sich die deutsche Sprache gegen den Fortschritt?

„Native Americans“ und „Person of Color“: Die Debatte über Diskriminierung ist unausweichlich vom Englischen dominiert. Viele können da nicht mitreden.

Ein Kommentar von Hannes Soltau

Als die Regierung des revolutionären Russlands 1917 in einem Dekret einen „Frieden ohne Annexionen und Kontributionen“ forderte, gingen viele der eigenen Soldaten davon aus, dass es sich bei den Fremdworten um ferne Städte und Länder handelte. Andere glaubten, dass „Die Internationale“ aus dem Kampflied der sozialistischen Arbeiterbewegung eine Gottheit sei, die man anbete solle. Das zeigt: Historischer Wandel ist auch von Sprachkenntnissen abhängig. Wenn die Menschen nicht verstehen, um was es geht, hilft die beste Absicht nichts. Das gilt auch heute noch.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true