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Der Wind peitscht durch die Weide in Siegsdorf in Bayern (Archivbild).

© IMAGO/Rolf Poss

Update

Am Freitag Gewitter im ganzen Land: Ein Toter und mehrere Verletzte nach Unwettern in Süddeutschland

Von Donnerstag auf Freitag hat eine Sturmfront große Schäden in Süddeutschland angerichtet. Am Freitag sind bundesweit Gewitter angekündigt. Ab Sonntag fallen die Temperaturen weiter.

| Update:

Der Sommer verabschiedet sich mit Blitz und Donner in eine Pause. Am Donnerstagabend wurden Bayern und Baden-Württemberg von einem Unwetter erfasst. Eine Gewitterfront mit Starkregen und Sturmböen hat massive Schäden angerichtet und teilweise erhebliche Verkehrsprobleme ausgelöst. Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr gab es in beiden Bundesländern am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag Hunderte teils dramatische Einsätze, am Freitag drohten laut Deutschem Wetterdienst (DWD) darüber hinaus weitere schwere Gewitter im West- und Norddeutschland.

Bei Hechingen in Baden-Württemberg wurde ein 62-Jähriger in einem Zelt von Teilen eines entwurzelten frei stehenden Baumes erschlagen, wie die Polizei in Reutlingen erklärte. Im bayrischen Lindau am Bodensee richteten schwere Sturmböen massive Schäden an. Nach Angaben des Landkreises Lindau stürzten zahlreiche Bäume um, Campingfahrzeuge wurden beschädigt oder zerstört.

Den Behörden zufolge wurden sechs Menschen verletzt. Ein Campingplatz, auf dem rund 860 Menschen gemeldet waren, wurde in einem Großeinsatz komplett geräumt. Die Menschen wurden am späten Donnerstagabend mit Bussen in die Lindauer Inselhalle gebracht und dort über Nacht versorgt. Unter ihnen befanden sich den Angaben zufolge auch zahlreiche Familien mit Kindern.

Auch im benachbarten Friedrichshafen in Baden-Württemberg musste wegen der Gewitterfront ein Zeltlager mit etwa 300 Kindern und Jugendlichen geräumt werden, wie die Feuerwehr berichtete. Nahe Friedrichshafen wurden zudem zahlreiche Besucher eines Gastronomiebetriebs durch umstürzende Bäume auf einem Zufahrtsweg eingeschlossen. Erst im Lauf der Nacht konnten die Hindernisse mit Unterstützung von privaten Forstfirmen beseitigt werden.

Auch in Sigmaringen musste der Polizei zufolge ein Zeltlager geräumt werden, in anderen Regionen gab es ebenfalls zahlreiche Unwettereinsätze. Allein in Freiburg und in dem umliegenden Landkreis summierte sich deren Zahl auf etwa 600. Mehr als 300 Notrufe vermeldete die Polizei in Reutlingen aus ihrem Zuständigkeitsbereich in weniger als zwei Stunden. Meist ging es um überflutete Keller und Straßen, umgestürzte Bäume sowie beschädigte Autos.

Bei Althütte in Baden-Württemberg wurde ein 78-Jähriger beim Gassigehen mit seinem Hund in einem Wald von einem umstürzenden Baum eingeklemmt und schwer verletzt. Rettungskräfte mussten den Mann laut Aalener Polizei in einer dramatischen Aktion während des Unwetters teilweise zu Fuß aus dem Wald befreien, auch dort blockierten umgestürzte Bäume die Zufahrtswege.

Im bayerischen Nördlingen bei Augsburg wurden zehn Menschen während einer Veranstaltung verletzt, als der Sturm Gegenstände umherschleuderte. Drei Betroffene wurden laut Polizei zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Erhebliche Probleme verursachten die massiven Gewitter im Bahnverkehr. Die Münchner S-Bahn stellte nach eigenen Angaben „wegen witterungsbedingter Beeinträchtigungen“ am späten Donnerstagabend den Betrieb komplett ein, am Freitag gab es demnach zunächst auch weiterhin starke Beeinträchtigungen.

Auch im regionalen Zugverkehr gab es am Freitag nach Angaben der Bahn wegen Unwetterschäden noch Probleme auf bestimmten Strecken. In Bayern war unter anderem die Bahnstrecke zwischen Starnberg und Tutzing betroffen.

Aus Nordrhein-Westfalen meldeten Polizei und Feuerwehr bis zum Nachmittag erste unwetterbedingte Einsätze. So wurden im Märkischen Kreis Straßen überflutet. Über größere Schäden wurde zunächst aber nichts bekannt.

Bevor am Samstag die Temperaturen sinken, sind weitere Gewitter angekündigt. Auch sie können mitunter heftig ausfallen, wie der Deutsche Wetterdienst bekannt gab.


Gewitter am Freitag

  • Morgens sind für Westen und Südwesten Gewitter angekündigt.
    • Es kann Starkregen mit über 15 l/qm innerhalb von kurzer Zeit geben.
  • Anfangs sind auch ganz im Süden einzelne Gewitter möglich.
  • Im Laufe des Tages kann es fast im ganzen Land Gewitter geben.
    • Dabei sind lokal Unwetter möglich, mit Regenmengen über 25 Liter l/qm in kurzer Zeit, Hagel um 3 cm und Sturm.
  • Wo genau die Unwetter auftreten, ist derzeit sehr unsicher.
  • Die Gewitter sollen am Abend und in der Nacht im Norden nachlassen.
  • Dafür kann es in der Mitte und im Süden kräftig gewittern.
    • Örtlich sind Unwetter möglich, im Süden kann es mehrstündigen Starkregen mit 30 l/qm oder mehr geben.

Gewitter am Samstag

Am Samstag kann es im Süden und in der östlichen Mitte einzelne kräftige Gewitter geben. Ganz im Süden können sie unwetterartig ausfallen.


Gewitter am Sonntag

Am Sonntag können derzeit einzelne kräftige Gewitter am Alpenrand nicht ausgeschlossen werden.

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Am Wochenende wird es kühler

Am Freitag wird es nur noch im äußersten Südosten und Südwesten eine starke Wärmebelastung geben. Nach aktueller Wettervorhersage wird es ab dem Wochenende merklich kühler in Deutschland werden, insbesondere ab Sonntag. Doch auch Samstag ist der Temperaturabfall schon zu merken.

Die Temperaturen für Samstag und Sonntag

  • Kiel: 21 Grad am Samstag und Sonntag
  • Bremen: 21 Grad am Samstag und 22 Grad am Sonntag
  • Hamburg: 21 Grad am Samstag und Sonntag
  • Münster: 22 Grad am Samstag und 21 Grad am Sonntag
  • Köln: 23 Grad am Samstag und 20 Grad am Sonntag
  • Düsseldorf: 23 Grad am Samstag und 21 Grad am Sonntag
  • Frankfurt am Main: 24 Grad am Samstag und 21 Grad am Sonntag
  • Hannover: 22 Grad am Samstag und Sonntag
  • Berlin: 26 Grad am Samstag und 21 Grad am Sonntag
  • Potsdam: 25 Grad am Samstag und 21 Grad am Sonntag
  • Frankfurt/Oder: 26 Grad am Samstag und 21 Grad am Sonntag
  • Cottbus: 26 Grad am Samstag und 21 Grad am Sonntag
  • Dresden: 27 Grad am Samstag und 20 Grad am Sonntag
  • Leipzig: 26 Grad am Samstag, 20 Grad am Sonntag
  • Erfurt: 24 Grad am Samstag, 20 Grad am Sonntag
  • Gera: 26 Grad am Samstag, 19 Grad am Sonntag
  • München: 24 Grad am Samstag, 19 Grad am Sonntag
  • Augsburg: 24 Grad am Samstag, 18 Grad am Sonntag
  • Stuttgart: 23 Grad am Samstag, 17 Grad am Sonntag
  • Konstanz: 23 Grad am Samstag, 17 Grad am Sonntag
  • Freiburg: 22 Grad am Samstag, 18 Grad am Sonntag

Für Montag kündigte der Deutsche Wetterdienst nachlassenden Dauerregen an den Alpen an und sieht derzeit ansonsten keine markanten Wettergefahren.

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