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Ein Schoko-Nikolaus neben einem Weihnachtsmann aus Schokolade (Archivbild).

© Foto: dpa/Robert Günther

Nur 7 von 23 empfehlenswert: Öko-Test findet in allen untersuchten Schoko-Nikoläusen Mineralölspuren

Nur sieben Weihnachtsmänner werden von Öko-Test empfohlen. Drei Nikoläuse aus Schokolade gelten als besonders bedenklich. Was alle gemeinsam haben: Mineralölspuren.

Morgen, Kinder, wird’s was geben... Auch 2022 werden am Abend vor Nikolaus wieder etliche Kinderschuhe mit Weihnachtsmännern aus Schokolade gefüllt werden. Pünktlich vor dem 6. Dezember hat Öko-Test insgesamt 23 Schoko-Nikoläuse auf ihre Mineralölbelastung hin überprüft.

Dabei wurden neben Discounter-Produkten und beliebten Marken wie „Milka“ auch vier vegane Produkte und sieben Nikoläuse aus Bio-Schokolade getestet. Das Ergebnis: Alle getesteten Schoko-Nikoläuse waren mehr oder weniger stark mit Mineralölbestandteilen verunreinigt.

Eine Auswahl der besten und schlechtesten Weihnachtsmänner finden Sie weiter unten. Die Testergebnisse für alle 23 Nikoläuse können Sie im „Öko-Test: Schoko-Nikoläuse“ nachlesen – entweder im Magazin oder online für 2,50 Euro auf Ökotest.de.

Drei Nikoläuse fallen durch, nur sieben empfehlenswert

Drei der getesteten Weihnachtsmänner werden von Öko-Test mit „mangelhaft“ bewertet und bekommen in diesem Jahr die Rute. Bei ihnen konnten im Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen werden, die nach Angaben von Öko-Test krebserregend und damit besonders bedenklich seien.

Entwarnung gibt es hingegen bei sieben Weihnachtsmännern. Wobei die Belastung durch Mineralölbestandteile bei diesen Produkten immer noch als „leicht erhöht“ eingestuft wird. Die Laborwerte halten sich hier allerdings noch so weit in Grenzen, dass Öko-Test sie als „gut“ und damit immer noch empfehlenswert einstuft.

Den günstigsten empfehlenswerten Schoko-Nikolaus gibt es laut Öko-Test übrigens beim Discounter Netto. Der „Santa Claus In Town“ Vollmilch-Weihnachtsmann ist bereits für 0,60 Euro je 100 Gramm (1,19 Euro pro Stück) erhältlich.

Wie kommt Mineralöl in die Schoko-Weihnachtsmänner?

Wie Öko-Test berichtet, können Verunreinigungen durch Mineralöl überall dort auftreten, „wo Lebensmittel mit Schmierölen in Kontakt kommen“.

So können die Kontaminationen von Kakaobohnen beispielsweise durch Schmieröle an den Erntemaschinen entstehen. Auch die Jutesäcke, in denen die Bohnen gelagert werden, können mit Mineralölen in Kontakt geraten oder behandelt worden sein.

Ein Hersteller von belasteten Schoko-Weihnachtsmännern teilte Öko-Test mit, dass die Verunreinigungen durch Mineralöle vermutlich „durch die Verpackung aus Plastikfolie“ zustande gekommen sei. Diese habe nämlich im Gegensatz zur Alufolienverpackung „keinerlei Barriereeigenschaften“.

Gibt es gesetzliche Regelungen für Mineralöl-Belastungen?

Teilweise. Für die womöglich krebserregenden aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) hat die EU-Kommission bereits Richtwerte festgelegt.

In einer erst im April dieses Jahres veröffentlichten Handlungsempfehlung der EU heißt es außerdem, dass Nahrungsmittel „zurückgerufen oder gegebenenfalls vom Markt genommen werden sollten“, wenn der MOAH-Wert oberhalb der festgelegten Grenze liegt.

MOSH reichern sich im Körper an und sind dort die vermutlich größte Verunreinigung.

Öko-Test, Ausgabe Dezember 2022

Bei Mineralölverunreinigungen durch gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH) sieht das hingegen anders aus. Obwohl sich diese Stoffe im Körper anreichern und laut Öko-Test „in allen Schokofiguren stecken“, seien Belastungen durch MOSH nach wie vor unreglementiert.

Die Lebensmittelindustrie hat sich in puncto MOSH-Verunreinigungen selbst Orientierungswerte auferlegt, die von Öko-Test allerdings als „lasch“ bezeichnet werden. Zwei vegane Schoko-Weihnachtsmänner aus dem Öko-Test überschritten selbst diese Richtwerte.

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