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Giorgia Meloni verklagt Roberto Saviano, weil er sie in einer Fernsehsendung als „Bastard“ bezeichnete (Symbolbild).

© Foto: AFP/ALBERTO PIZZOLI/ANDREAS SOLARO

Anti-Mafia-Autor drohen drei Jahre Haft: Italiens Regierungschefin verklagt Roberto Saviano wegen Diffamierung

2020 war der Autor Saviano die damalige Oppositionelle Giorgia Meloni wegen ihrer Migrationspolitik hart angegangen. Nun startete ein Prozess gegen den italienischen Journalisten.

In Rom hat ein von der neuen Regierungschefin Giorgia Meloni vor zwei Jahren angestrengtes Verfahren gegen den für seine Mafia-Recherchen bekannten Journalisten Roberto Saviano begonnen. In einer kurzen Äußerung vor dem Gerichtsgebäude erneuerte der Autor am Dienstag seine Kritik an der umstrittenen Migrationspolitik von Meloni, welche der Hintergrund des Gerichtsstreits ist.

Meloni wirft Saviano Diffamierung vor, weil der 43-Jährige sie in einer Fernsehsendung als „Bastard“ bezeichnet hatte. Dem unter anderem für seinen Anti-Mafia-Bestseller „Gomorrha“ bekannten Saviano drohen bis zu drei Jahre Haft.

In der Fernsehsendung vom Dezember 2020, als Melonis ultrarechte Brüder Italiens noch eine kleine Oppositionspartei waren, ging es um die italienische Flüchtlingspolitik. Dabei kritisierte Saviano sowohl Meloni als auch den Rechtspopulisten Matteo Salvini, der nun Melonis Bündnispartner in der neuen italienischen Regierung ist.

Der Journalist machte beide Politiker indirekt für den Tod eines sechs Monate alten Babys beim Untergang eines Flüchtlingsschiffs verantwortlich und sagte: „Ich will nur zu Meloni und Salvini sagen: Ihr seid Bastarde, wie konntet Ihr“? Daraufhin zog Meloni vor Gericht, Salvini schloss sich ihr inzwischen als Nebenkläger an. (AFP)

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