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Alle Insassen der „Titan“ sind gestorben (Archivbild).

© OceanGate Expeditions/AP/dpa

„Titan“-Drama: 19-Jähriger war vor Tauchgang „verängstigt“ – fuhr aber seinem Vater zuliebe mit

Suleman Dawood ist das jüngste Todesopfer der „Titan“-Katastrophe. Vor dem Tauchgang habe er Sorgen gehabt, wollte seinem Vater aber eine Freude machen, sagt seine Tante.

Seit Donnerstagabend herrscht Gewissheit: Alle fünf Insassen des Tauchbootes „Titan“, das auf dem Weg zum Wrack der „Titanic“ war, sind tot.

An Bord war auch der 19-jährige Student Suleman Dawood. Dieser sei vor dem Tauchgang „verängstigt“ gewesen, sagte seine Tante Azmeh Dawood dem US-Sender NBC, nur Stunden bevor Trümmerteile des Mini-U-Bootes gefunden wurden.

Ihr Neffe habe das Tauchboot nicht besteigen wollen und habe seine Sorge einem Familienmitglied anvertraut, berichtet NBC.

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Der 19-Jährige hatte die Fahrt zusammen mit seinem Vater, dem britisch-pakistanischen Unternehmensberater Shahzada Dawood, angetreten. Der laut seiner Schwester ein „Titanic“-Fanatiker war.

Ich habe das Gefühl, in einem wirklich schlechten Film gefangen zu sein.

Azmeh Dawood, Tante und Schwester zweier „Titan“-Opfer

Suleman habe sich schließlich entschieden, seinem Vater eine Freude zu machen und ihn trotz seiner Bedenken zu begleiten, zitiert NBC die Tante.

Die Reise fiel auf das Vatertagswochenende in Großbritannien – den dritten Sonntag im Juni. „Wenn Sie mir eine Million Dollar gegeben hätten, wäre ich nicht in die ,Titan’ eingestiegen“, sagte Azmeh.

Sie sei „untröstlich“, sagte Azmeh in dem Interview mit dem US-Sender. „Ich habe das Gefühl, in einem wirklich schlechten Film gefangen zu sein.“ Zu dem Zeitpunkt des Interviews lief die Suche nach dem Tauchboot noch. „Mir persönlich fällt es schwer, bei dem Gedanken an sie zu atmen.“

Wer war Suleman Dawood?

Suleman Dawood war Student an der Strathclyde University im schottischen Glasgow.

Die Familie wohnt britischen Berichten zufolge in Südwestlondon und soll sich vor der Tauchfahrt mehrere Wochen in Kanada aufgehalten haben. Die Mutter stammt demnach aus Deutschland.

Die Familie hatte Suleman in einer Mitteilung als „großen Fan von Science-Fiction-Literatur“ bezeichnet. Er lerne gerne neue Dinge, begeistere sich für Zauberwürfel und spiele Volleyball. Kürzlich hatte er seinen Abschluss an einer Schule in der englischen Grafschaft Surrey gemacht.

Dawood-Familie prominent in Pakistan

„Mit tiefer Trauer geben wir den Tod von Shahzada und Suleman Dawood bekannt“, erklärte derweil die pakistanische Dawood-Stiftung am Freitag.

„Wir sprechen den Familien der anderen Passagiere des ,Titan’-Tauchboots unser tief empfundenes Beileid aus“, heißt es in der Erklärung, die von Shahzadas Eltern und Sulemans Großeltern, Hussain und Kulsum Dawood, unterzeichnet ist.

„Wir sind allen an den Rettungsaktionen Beteiligten sehr dankbar“, schrieben die Dawoods in der Erklärung der Familienstiftung. „Ihr unermüdlicher Einsatz war für uns in dieser Zeit eine Quelle der Kraft.“ Shahzada Dawood stammte aus Pakistan, lebte aber mit seiner Frau Christine, dem Sohn Suleman und der Tochter Alina in Großbritannien.

In ihrer Heimat ist die Familie sehr prominent: Shahzadas Vater Hussain Dawood ist einer der reichsten Männer Pakistans und Chef des pakistanischen Mischkonzerns Engro, der unter anderem Düngemittel und Chemikalien herstellt, aber auch in den Energiesektor investiert.

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Nach tagelanger fieberhafter Suche geht die US-Küstenwache vom Tod der fünf Insassen des nun im Atlantik entdeckten Tauchboots aus.

Die in der Nähe des „Titanic“-Wracks gefundenen Trümmerteile gehörten zur verschollenen „Titan“, teilte der Chef der US-Küstenwache im Nordosten der USA, John Mauger, am Donnerstag (Ortszeit) in Boston mit.

Damit gebe es keine Überlebenschance für die Vermissten mehr. Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus. (Tsp mit dpa/AFP)

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