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Cannabispflanzen, aus denen auch Marihuana hergestellt wird (Symbolfoto).

© Foto: dpa/Abir Sultan

Zahl der Vorfälle steigt um mehr als 14-Fache: Immer mehr Kinder in den USA essen versehentlich Cannabis-Produkte

Wurden 2017 nur gut 200 Fälle registriert, waren es 2021 mehr als 3050. Die betroffenen Kinder waren im Durchschnitt drei Jahre alt.

In den USA ist die Zahl der Vorfälle, bei denen Kinder mit Cannabis versetzte Lebensmittel versehentlich verzehrt haben, seit der zunehmenden Legalisierung des Rauschgifts extrem gestiegen.

Wurden 2017 nur gut 200 Fälle registriert, in denen Kinder bis zum Alter von fünf Jahren solche Produkte gegessen hatten, waren es 2021 mehr als 3050, wie aus einer am Dienstag (Ortszeit) in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ veröffentlichten Studie hervorgeht.

Produzenten versetzen häufig Lebensmittel wie Schokolade, Kekse oder Kuchen mit Cannabis – Produkte, die für Kinder verlockend sind. Wegen ihres geringen Körpergewichts kann der Verzehr für Kinder ernste gesundheitliche Folgen haben. Während im fünfjährigen Studienzeitraum kein Todesfall registriert wurde, mussten acht Prozent der betroffenen Kinder intensivmedizinisch behandelt werden, knapp 15 Prozent mussten ins Krankenhaus.

Die betroffenen Kinder waren im Durchschnitt drei Jahre alt. Zu den gesundheitlichen Folgen des versehentlichen Cannabis-Konsums gehörten Depressionen des zentralen Nervensystems (ZNS), Koma, Herz-Rhythmusstörungen und Erbrechen.

Zu Beginn der Studie im Jahr 2017 war der Cannabiskonsum in den USA nur in acht Bundesstaaten sowie der Hauptstadt Washington legal. Bis Mai 2022 stieg die Zahl der Bundesstaaten mit legalem Cannabis-Konsum auf 18 an. Die Studienautoren vermuten einen Zusammenhang mit der stark gestiegenen Zahl der Vorfälle mit versehentlichem Haschisch-Verzehr durch Kinder.

Sie appellierten an Erwachsene, Haschisch-Produkte nur in verschließbaren, kindersicheren Behältern und versteckt zu lagern. Hersteller sollten die Produkte blickdicht verpacken und Warnhinweise zum übermäßigen Konsum aufdrucken. (AFP)

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