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Der CSD ging schon einmal per Fahrrad durch Potsdam. Dieses Jahr ist ein Demonstrationszug angemeldet.

© imago images/Martin Müller

Regenbogen-Wochenende: Potsdam feiert Auftakt in die CSD-Saison

Queensday und CSD: Das Wochenende in Potsdam steht im Zeichen des Regenbogens. Vor allem viele jüngere queere Menschen werden erwartet.

Mit dem Pride-Wochenende ist Potsdam wie immer früh dran. Pride (englisch Stolz) steht für den selbstbewussten Umgang mit der eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identität, und in der Landeshauptstadt wird das am Samstag und Sonntag (6. - 7. Mai) gefeiert. Es ist quasi der Auftakt der Christopher-Street-Day Saison in Deutschland.

„Liebe, Freiheit, Europa“: So lautet das Motto des Potsdamer CSD. Los geht es mit einer richtigen Demo am Samstagvormittag durch die Potsdamer Innenstadt, die dann am Nachmittag fast fließend in den traditionellen Queensday im Holländischen Viertel übergeht, der auch am Sonntag weitergeht. Startpunkt für die Demo ist um 12 Uhr am Landtag.

Mit einem bunten Zug durch das Zentrum – das ist sogar relativ neu. Die Demo findet überhaupt erst zum zweiten Mal statt. „Die haben sich die Jugendlichen der Stadt gewünscht“, sagt Jirka Witschak von der Landeskoordinierungsstelle Queeres Brandenburg.

Die Demo haben sich die Jugendlichen der Stadt gewünscht.

Jirka Witschak, Landeskoordinierungsstelle Queeres Brandenburg.

Früher hätte man wegen der Nähe zu Berlin und dem dortigen großen CSD auf eine eigene Demonstration verzichtet. Doch gerade zu den CSDs in den mittelgroßen Städten abseits der Metropolen würden vor allem viele junge queere Menschen kommen, hat Witschak beobachtet. So auch in Potsdam. Angemeldet hat sich etwa bereits eine Schulklasse aus Luckenwalde.

„Total wichtig für die Sichtbarkeit“ queerer Jugendlicher sei das, sagt Witschak. Darauf würden sich die Organisator:innen auch extra einstellen: mit genügend Begleitung etwa und Ansprechmöglichkeiten bei Beratungsstellen. Musikwünsche können die Demonstrierenden vorab online einreichen.

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Tradition dagegen hat der Potsdamer Queensday als Fest der queeren Community im Holländischen Viertel, das bereits zum 29. Mal ausgetragen wird – Queensday übrigens in Anlehnung an Königinnentag in den Niederlanden, auch wenn es dort längst wieder einen König gibt. Auf der Bühne werden zahlreiche Auftritte erwartet, unter anderem Konzerte des Sängers Maksim aka MKSM und der Combo des Landespolizeiorchesters Brandenburg (Samstag und Sonntag jeweils ab 15 Uhr, Vorprogramm ab 14 Uhr).

Standesgemäß wird wie in jedem Jahr Königin Bea von Trix von Potsdam das Fest abnehmen. Neu in diesem Jahr und ebenfalls standesgemäß: Ein Kronen-Contest, bei denen Bewerber:innen um die schönste Krone antreten.

Für das 30. Jubiläum im kommenden Jahr bereiten sich die Potsdamer:innen übrigens schon jetzt vor. Aktuell werden CSD-Wähler:innen registriert, die dann im kommenden Jahr über politische Forderungen abstimmen können. „Katte, der Trägerverein des CSD, will sich nicht anmaßen, für die gesamte Community zu sprechen“, sagt Witschak – also soll es ein basisdemokratisches Verfahren geben. „Das Wort haben die registrierten Wähler:innen.“

Für dieses Jahr wurde dagegen auf explizite Forderungen verzichtet, und stattdessen eine Erklärung aufgestellt. Die Europäischen Werte seien „die Basis eines friedvollen Miteinander von Menschen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher sexueller Orientierung, mit diversen Weltanschauungen oder unterschiedlichen Religionen“, heißt es da. Europa stelle den einzelnen Menschen in seiner Vielfalt in den Mittelpunkt. Auch der Freiheitskampf der Ukrainer:innen berühre sehr. Für all das werde am Wochenende auf die Straße gegangen.

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