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Thea Dorn

© Peter Rigaud/Penguin Randomhouse

Tagesspiegel Plus

Thea Dorn, wie steht es um die deutsche Seele?: „Es sind geradezu konkurrierende Angst-Communitys entstanden“

Die Philosophin und Autorin spricht über die Gründe für Putins Angriffskrieg, Lützerath, Nostalgie, gesellschaftlichen Fortschritt – und über die Rolle von Angst in der Politik.

Von Kerstin Decker

Frau Dorn, wenn Sie die allgemeine Grundstimmung an diesem Jahresbeginn in ein Wort fassen müssten, welches würden Sie wählen? Die Ataraxia, die Wohlgestimmtheit der Seele, ist es wohl eher nicht.
Ich glaube, die Schwierigkeit ist, dass es kaum noch Seelenstimmungen gibt, die viele Leute teilen. Die meisten von uns verspüren gerade erhebliche Ängste, nur sind diese sehr unterschiedlich. Nehmen Sie allein den Ukraine-Krieg: Die einen haben Angst, dass Putin erfolgreich ist und der Autoritarismus sich immer weiter in den Westen ausdehnt. Die anderen haben Angst vor dem Dritten Weltkrieg, vor der Inflation, dass die Klimaziele aus dem Blick geraten...

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