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Der aus Moskau stammende 21jährige Soldat Eugene Serge freut sich am 15.05.1988 über das Ende seines Einsatzes.  An diesem Tag begann der sowjetischeTruppenabzug. Am 27. Dezember 1979 marschierten sowjetische Truppen nach Afghanistan ein, um die Position der kommunistischen Regierung in Kabul zu sichern, die 1978 mit Hilfe Moskaus an die Macht gekommen und auf bewaffneten Widerstand der konservativen islamischen Bevölkerung gestoßen war. Gegen die hochmotivierten afghanischen Guerilla-Krieger konnte jedoch auch die Militärmaschinerie Moskaus nichts ausrichten, sie erlebte eine verlustreiche Niederlage. Gemäß dem Genfer Afghanistan-Abkommen vom April 1988 wurden bis zum 15. Februar 1989 alle sowjetischen Truppen aus dem Land abgezogen.

© picture-alliance / AFP

Tagesspiegel Plus

Alliierte verlassen Afghanistan: Passiert jetzt das gleiche wie nach dem Abzug der Sowjets?

Noch dieses Jahr wollen die Alliierten raus aus Afghanistan. Thomas Ruttig erlebte dort 1989 als DDR-Presseattaché den Abzug der Sowjets. Seine Prognose ist düster.

Von Andreas Austilat

Warum Thomas Ruttig an diesem Tag in der Pförtnerloge Dienst hatte, weiß er nicht mehr. Eigentlich arbeitete der 31-jährige an der DDR-Botschaft in Kabul als Presseattaché und Dolmetscher. „Wahrscheinlich, weil wir nur noch zu neunt waren“, erinnert er sich heute. Aus Sicherheitsgründen hatten sie das übrige Personal zurück nach Ost-Berlin geschickt. Ebenso die Familien der Botschaftsangehörigen, unter ihnen auch Ruttigs Frau Iris und der sechsjährige Sohn Jan.

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