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Ferdinand von Schirach war früher Strafverteidiger.

© picture alliance / Jörg Carstens/Jörg Carstensen

„Von Emotion und Trieb gesteuert“: Autor Schirach für Millionenstrafen bei fehlerhaften MeToo-Berichten

Im Zuge der MeToo-Debatte warnt Jurist und Schriftsteller Ferdinand von Schirach vor medialen Vorverurteilungen. Für Betroffene könne das verheerende Folgen haben, so Schirach.

Der Jurist und Schriftsteller Ferdinand von Schirach („Der Fall Collini“) warnt vor medialen Vorverurteilungen im Zuge der MeToo-Debatte. „Die Berichterstattung über MeToo-Fälle entwickelt sich zum Beispiel in den sozialen Medien zu einer Horrorgeschichte“, sagte Schirach dem Magazin „Stern“ laut Vorabmeldung vom Mittwoch.

Dort werde nicht abgewogen, sondern alles von Emotion und Trieb gesteuert. Für Betroffene könne das verheerende Folgen haben: „Diejenigen, über die berichtet wird, sind verloren, selbst wenn keine Anklage erhoben wird“, sagte der frühere Strafverteidiger, dessen Bücher sich mehr als zehn Millionen verkauft haben.

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Der 59-Jährige sprach sich für eine neue Form der Sanktion aus: Falls eine unzutreffende Berichterstattung dazu führe, dass das Ansehen eines Betroffenen erheblich geschädigt wird, sollten Gerichte Millionenstrafen gegen die verantwortlichen Medien verhängen können.

Texte über MeToo-Fälle würden dadurch am Ende glaubwürdiger, weil die Leser wüssten, was für das Medium auf dem Spiel stehe, erklärte der Autor, der demnächst in seinem neuen Theaterstück „Regen“ als Hauptdarsteller selbst auf der Bühne stehen wird. (epd)

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