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Matthieu Ricard

© Getty Images/Corbis/Eric Fougere

Tagesspiegel Plus

Wie wird man glücklich, Herr Ricard?: „Ich stelle mir manchmal Trump vor, wie er Migranten zu sich nach Hause einlädt“

Matthieu Ricard wurde bekannt als „der glücklichste Mensch der Welt“. Der buddhistische Mönch über den Umgang mit Trauer, die Praxis der Meditation und seine Smartwatch.

Von David Marchese

Herr Ricard, ich meditiere seit bestimmt 15 Jahren zweimal täglich und würde schon sagen, dass ich dadurch besser in der Lage bin, meine Gedanken und Emotionen zu kontrollieren, statt mich von ihnen kontrollieren zu lassen. Trotzdem passiert es gelegentlich, dass ich an einem Spiegel vorbeilaufe und mich eine Welle von Selbsthass überrollt. Oder ich rege mich über Kleinigkeiten auf, zum Beispiel wenn ich keinen Parkplatz finde. Wird das jemals aufhören?
Möglich ist es. Absolut. Ich war mal bei einer Veranstaltung der „India Today“. Dort fragte man mich: „Was sind die drei Geheimnisse des Glücks?“ Ich sagte: „Erstens, es gibt kein Geheimnis, zweitens, es sind nicht nur drei Dinge, drittens, es zu finden dauert das ganze Leben, aber der Weg dahin ist das Lohnendste, was man unternehmen kann.“ Ich fühle mich glücklich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich kann mir nicht vorstellen, Hass zu empfinden oder dass ich jemanden leiden sehen möchte.

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