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Glücklich ohne eigenen Nachwuchs: Zoë Noble und James Glazebrook.

© Zoë Noble Photography

Tagesspiegel Plus

Wenn ich kein Kind habe, wozu bin ich dann gut?: Warum Menschen sich gegen Nachwuchs entscheiden

Wie fühlt sich das an, keine Kinder haben zu wollen? Zoë Noble und James Glazebrook suchen mit ihrer Bewegung „We are childfree“ Antworten auf diese Frage.

Frau Noble, Herr Glazebrook, seit wann wissen Sie, dass Sie keine Kinder haben wollen?
Zoë Noble: Es war keine bewusste Entscheidung. Ich konnte mir einfach nie ein Leben mit Kindern vorstellen. Ich habe diesen Wunsch nicht verspürt.

James Glazebrook: Als typischer Mann habe ich nie wirklich darüber nachgedacht. Es hat mich auch niemand gefragt. Ich erinnere mich, dass wir zum ersten Mal gemeinsam darüber sprachen, als Zoë anfing, Porträts von Frauen zu machen, die sich gegen das Kinderkriegen entschieden hatten. Wir haben recherchiert und festgestellt, dass es dafür ein Wort gibt: kinderfrei.

Sie haben sehr jung geheiratet. Wurden Sie nie bei Familientreffen nach „den nächsten Schritten“ gefragt?
Glazebrook: Ich weiß nicht, was meine Eltern erwartet haben, aber ich habe keinen Druck verspürt, weil mein Bruder und meine Schwester bereits Kinder hatten. Damit hatte sich auch der Wunsch meiner Mutter erfüllt, Großmutter zu sein. Wir hören aber von Menschen, die keine Geschwister haben, dass es schwierig ist, die Person zu sein, die die Familienlinie beendet.

Noble: Meine Zwillingsschwester hat einen Sohn. Als er geboren wurde, hielt ich ihn im Arm. Sie sah, dass ich gut mit Kindern umgehen kann. Und sie versuchte zu verstehen: Warum entschied ich mich gegen etwas, das mir offenbar liegt? Aber nur weil ich etwas gut kann, heißt das noch lange nicht, dass ich es auch machen will.

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