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Dr. Magnus Heier

© Stefan Braun

Tagesspiegel Plus

Arrogantes Ärztelatein braucht keiner: Warum sind Arztbriefe eigentlich keine Patientenbriefe?

Wer als Arzt kompliziert spricht, klingt klug, hilft aber seinem Patienten nicht. Was es wirklich braucht, sind Informationen, die jeder verstehen kann.

Eine Kolumne von Dr. Magnus Heier

Vom Antihypertensivum zur Hyperthermie: Die ärztliche Sprache ist elegant, hat griechisch-lateinische Wurzeln und schließt Laien von der Kommunikation aus. Vordergründig unproblematisch, denn Arztbriefe richten sich an Kollegen, nicht an den Patienten. Allerdings werden sie als Erstes eben doch von den Betroffenen gelesen, nicht verstanden, falsch gedeutet – und machen Angst. Warum wird im Arztbrief die Tachykardie nicht mit schnellem Puls übersetzt, die Cholezystektomie nicht mit Gallenblasenentfernung (und sei es auch nur ergänzend in Klammern)? Weil Ärzte glauben, sich vor den Kollegen bloßzustellen. Und weil sie einige Befunde vor dem Patienten verstecken wollen.

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