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Das chronische Fatigue-Syndrom reißt oft  junge Frauen aus ihrem Alltag.

© Foto: Imago/Westend61

Tagesspiegel Plus

Enttäuschte Hoffnung auf neue Therapie bei ME/CFS : Hersteller kann Wirkstoff für Studie nicht liefern

Ist das noch nicht zugelassene Medikament BC 007 der Durchbruch zur Behandlung des Chronischen Fatigue-Syndroms? Eine Ärztin der Uniklinik Erlangen vermutet: ja. Prüfen kann sie das aber derzeit nicht.

Eine bleierne Müdigkeit, die einen viele Stunden am Tag komplett lahmlegt, ein „Nebel“ im Kopf, der jeden klaren Gedanken umhüllt, Muskeln, die sich weigern, auch nur halbwegs Schweres zu heben... Der Leidensdruck von Menschen, die an ME/CFS (myalgische Enzephalomyelitis / chronisches Fatigue-Syndrom) erkrankt sind, ist groß. Noch gibt es kein Medikament, dass die Ursachen der Erkrankung, die allein in Deutschland rund eine Viertel Million Menschen betrifft, direkt bekämpft. Und das, obwohl die Krankheit schon seit Jahrzehnten bekannt ist.

Nachrichten von neuen Wirkstoffen, denen Mediziner das Potenzial zutrauen, ME/CFS erfolgreich zu therapieren, erzeugen deshalb riesige Hoffnungen und teilweise verzweifelte Reaktionen. So wie jetzt das ursprünglich als Herzmedikament entwickelte BC 007, das das Pharmaunternehmen Berlin Cures derzeit testet. Der Wirkstoff soll krankmachende Autoantikörper blockieren, die die Forschung als Ursache für bestimmte Herzmuskel-Schäden identifiziert hat. Die aber ebenso für Long Covid, die langwierige Folgeerkrankung nach einer Corona-Infektion, und für ME/CFS verantwortlich sein sollen.

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