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Gesundheit: HU stellt sich der Vergangenheit

Im kommenden Mai vor 60 Jahren wurde an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden der "Generalplan Ost" erarbeitet. Er sah die Ausbeutung der eroberten Gebiete in Osteuropa für die deutsche Großraumwirtschaft vor.

Im kommenden Mai vor 60 Jahren wurde an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden der "Generalplan Ost" erarbeitet. Er sah die Ausbeutung der eroberten Gebiete in Osteuropa für die deutsche Großraumwirtschaft vor. Dieser Plan ist nicht etwa von der SS unter der Verantwortung Heinrich Himmlers entwickelt worden, sondern ihn hat der damalige Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität, Konrad Meyer, zusammen mit anderen Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen entworfen. Damit steht die heutige Humboldt-Universität auch in der Verantwortung für die Aufarbeitung dieses Teils der Geschichte.

Aus diesem Grund wird die Humboldt-Universität eine Kommission einsetzen. Ein entsprechender Antrag der Studentenvertreter wurde gestern im Akademischen Senat befürwortet. Außerdem wird im Juni von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Tagung in Dahlem veranstaltet, die sich ebenfalls der Aufarbeitung des "Generalplans Ost" widmet. Diese Tagung unter Verantwortung der Deutschen Forschungsgemeinschaft dient ebenfalls der Aufarbeitung der Geschichte - in diesem Fall der Vorgängereinrichtung der DFG.

Die Kommission der Humboldt-Universität wird sich auch mit der Frage beschäftigen, wie der Opfer gedacht werden kann, die von den Nationalsozialisten in Plötzensee hingerichtet wurden und deren Leichen anschließend der Anatomie der Charité zur Auswertung übergeben wurden.

HU-Präsident Jürgen Mlynek betonte, dass auch die dunklen Seiten der Geschichte der Universität aufgearbeitet werden müssten, wenn die Humboldt-Universität das 200-jährige Jubiläum ihrer Gründung im Jahre 2010 angemessen begehen will.

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