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Gesundheit: „Jetzt gelten andere Standards“

Reemtsma: Aus Fehlern in der Wehrmachtsausstellung gelernt

Die Wehrmachtsausstellung hat nach Ansicht des Leiters des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jan Philipp Reemtsma, eine Reihe wichtiger Ergebnisse gebracht: die breite öffentliche Resonanz, eine Reihe von Anschlussforschungen und veränderte KontrollStandards für zeitgeschichtliche Ausstellungen. „Ohne den Wirbel um falsch zugeordnete Bildunterschriften zu Archivfotos in unserer ersten Wehrmachtsausstellung wäre das Bewusstsein für den Recherchebedarf auf diesem Gebiet nie so geschärft worden“, sagte Reemtsma.

Wegen einiger fehlerhaft zugeordneter Bildlegenden hatte Reemtsma die 1995 gestartete erste Wehrmachtsausstellung des Instituts 1999 zurückgezogen. Eine völlig neu konzipierte Ausstellung zum selben Thema ging 2001 auf Tour und ist von diesem Donnerstag an bis zum 28. März zum letzten Mal in Hamburg zu sehen. Heute sei klar, dass man sich bei Fotos nicht einfach auf Provenienzangaben der Archive verlassen könne, sagt Reemtsma. „Von nun an wird jeder zusätzlich eigene Recherchen vornehmen müssen. Jetzt gelten andere Standards.“ Ihm sei 1999 schnell klar gewesen, dass die Ausstellung zum Thema Verbrechen der Wehrmacht ganz neu aufgebaut sein müsste. „Wir wollten auch über den völkerrechtlichen Kontext des Begriffs ,Verbrechen’ aufklären und über die Dimension dieser Verbrechen.“ dpa

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