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Krankenpflegerin Jennifer (l) und ihre Kollegin Xufang in Schutzausrüstung mit Mund-Nasenbedeckung, Gesichtsschutz, Kittel und Haube (r) sprechen am frühen Morgen auf der Covid-19-Station des Krankenhauses Bethel Berlin durch die Schleuse zum Krankenzimmer miteinander.

© dpa/Kay Nietfeld

Pflegeverbände und Patientenschützer uneinig: Deutscher Pflegerat begrüßt Ende der Corona-Regeln

Der Deutscher Pflegerat befürwortet das Ende der Corona-Beschränkungen im Gesundheitssektor. Zugleich wird die grundsätzliche Situation in der Pflege bemängelt.

„Wir unterstützen den Wegfall der Maßnahmen in Deutschland“, sagte Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).

Bislang galt in Krankenhäusern und Pflegeheimen noch eine Test- und Maskenpflicht für Patienten und Angestellte. Ab sofort sind nur noch Besucherinnen und Besucher solcher Einrichtungen verpflichtet, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte dies zuvor kritisch bewertet. „Infektionen bleiben für pflegebedürftige Menschen lebensgefährlich“, sagte Vorstand Eugen Brysch. „Doch ein tägliches Testregime für Pflegekräfte fehlt bis heute.“

Vogler plädierte nun dafür, die Entscheidungsgewalt wieder in die Hände derer zu legen, die vor Ort sind: „Die Menschen, die im Gesundheitswesen in Deutschland arbeiten, sind kompetent genug, mit der Situation umzugehen.“

Demnach müssten Einrichtungen selbst darüber entscheiden können, wann sie individuelle Corona-Schutzmaßnahmen ergreifen.

Sowohl für Pflegebedürftige als auch für Pflegekräfte bewertete Vogler den Wegfall der Maskenpflicht positiv: „Bei den Bewohnern von Pflegeheimen ist es schon lange überfällig, dass sie die Masken abnehmen können - das ist ihr Lebensraum.“

Auch für die Pflegekräfte sei dies eine starke Belastung gewesen, zumal weite Teile der Gesellschaft die Maske schon früher hätten ablegen können.

Daran anknüpfend bemängelte Vogler die grundsätzliche Situation in der Pflege, die sich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie verschärft hat.

„Wir haben von Anfang an kritisch angemerkt, dass die Gesellschaft sich entsolidarisiert hat mit dem Gesundheitswesen, nachdem sie geklatscht hat“, sagte sie. „Nachdem uns so viel Wertschätzung im ersten Jahr entgegengekommen ist, haben wir uns doch sehr gewundert, wie schnell vergessen wurde, dass man eigentlich als Gesellschaft Verantwortung übernehmen müsste.“ (KNA)

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