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Die meisten drogenbedingten Sterbefälle gehen auf das Konto überdosierter opioidhaltiger Substanzen wie Heroin, Methadon, Oxycodon, Tilidin oder Fentanyl.

© imago images/NomadSoul1

Tagesspiegel Plus

Weniger Drogentote dank Nasenspray?: So wirkt Naloxon bei einer Opioid-Überdosis

In den USA ist der Opioid-Missbrauch eine Epidemie. Zugleich ist das Notfallmittel Naloxon dort ohne Rezept erhältlich. Doch hierzulande ist es weiterhin nicht so einfach zu bekommen.

Von Floris Kiezebrink

Vorsichtig wird ein Mann aus seinem Auto gezogen und auf die Straße gelegt. Er ist bewusstlos, sein Mund weit aufgerissen, die Atmung nur noch flach – in unregelmäßigen Abständen schnappt er nach Luft. Der Mann hat ein opioidhaltiges Medikament überdosiert und schwebt in akuter Lebensgefahr.

Die Ersthelfer, die um ihn herumsitzen, stecken ihm ein Nasenspray in die Nase und drücken ab. Der Wirkstoff darin: das Opioid-Gegenmittel Naloxon. Einige Minuten später kommt der Mann wieder zu Bewusstsein. Das Medikament hat gewirkt und ihn von dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod zurückgeholt.

Steigende Todeszahl in den USA und in Deutschland

Szenen wie diese sind in US-amerikanischen Nachrichten keine Seltenheit. Seit Jahren wütet jenseits des Atlantiks eine wahre Opioid-Epidemie, der immer mehr Menschenleben zum Opfer fallen – laut dem amerikanischen Center for Disease Control and Prevention (CDC) waren es allein im vergangenen Jahr 110.000 und damit mehr als doppelt so viele wie durch Schusswaffenkriminalität.

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