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Theater der Bergarbeiter. Ins Programmheft schrieb eine Schülerin: Die Menschen fühlen sich nicht wohl; die Eintönigkeit drückt sie schwer. Ich möchte fliehen aus ihrer Stadt, aus ihrer Starre, aus dem Grau ...“

© Theater der Bergarbeiter Senftenberg, 1984

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Großes Theater in der DDR: Wie ein Regisseur Jugendliche an ihre Grenzen führte

1984 inszenierte Günter Jeschonnek mit Senftenberger Schülerinnen und Schülern das provokante Theaterstück „Stadt ohne Liebe“. Was wurde aus ihnen?

| Update:

Senftenberg, 1984, DDR: Auf der Bühne des „Theaters der Bergarbeiter“ steht eine graue Stadt aus Pappe, umschlossen von einer Mauer mit Stacheldraht obendrauf. Alles ist in dieser Stadt verboten, das Lachen sowieso, aber auch jede Farbe. Nur Grau ist erlaubt. DDR-Grau? – So begann „Stadt ohne Liebe“ des Russen Lew Ustinow, ein böses Märchen für Erwachsene, und Regisseur Günter Jeschonnek kann es noch immer kaum glauben, dass er das damals inszenieren durfte: 1984, mitten in der DDR. Es war ohnehin ein magisches Jahr, zumindest für alle, die George Orwell gelesen hatten: „1984“ hieß Orwells Vision des totalen Überwachungsstaats.

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