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Die ukrainische Soldatin Dascha (22) überprüft ihr Telefon.

© dpa/Rodrigo Abd

„Dieser Krieg findet auch im virtuellen Raum statt“: Hackerangriff auf größten ukrainischen Mobilfunkanbieter

Hacker haben den größten ukrainischen Mobilfunkanbieter Kyivstar am Dienstag lahmgelegt. Der Geheimdienst SBU vermutet Russland hinter der Attacke.

Der größte ukrainische Mobilfunkanbieter Kyivstar ist nach eigenen Angaben durch einen groß angelegten Hackerangriff zwischenzeitlich lahmgelegt worden.

Es habe sich um einen „massiven Hackerangriff“ gehandelt, durch die von ihm ausgelöste „technische Störung“ seien Mobilfunk- und Internetverbindungen „zwischenzeitlich nicht verfügbar“ gewesen, erklärte Kyivstar am Dienstag im Online-Dienst Facebook.

Der ukrainische Geheimdienst SBU erklärte, zu dem Angriff zu ermitteln. „Eine der Versionen, die derzeit untersucht werden, ist, dass die Geheimdienste der Russischen Föderation hinter diesem Hackerangriff stehen könnten.“ Die Ukraine ist nach eigenen Angaben regelmäßig Ziel russischer Hackerangriffe. Kyivstar sprach von einem „Krieg“. Dieser finde „nicht nur auf dem Schlachtfeld statt, sondern auch im virtuellen Raum“.

Das Netz von Kyivstar, das in der Ukraine mehr als 24 Millionen Mobilfunknutzer hat, funktionierte seit dem frühen Dienstagmorgen nicht. Innenminister Ihor Klymenko sprach von einem „großflächigen Ausfall“ des Kyivstar-Netzes. Gegen Mittag erklärte das Infrastrukturministerium in Kiew Medienberichten zufolge, die nötigen Reparaturarbeiten würden „vier bis fünf Stunden“ in Anspruch nehmen.

Kyivstar schrieb in seiner Erklärung von einer „Herausforderung“. Am wichtigsten sei nun, dass keine persönlichen Kundendaten kompromittiert würden, dies sei bisher nicht geschehen.

Mehrere wichtige Bereiche des öffentlichen Lebens waren von der Störung betroffen. Die größte Bank der Ukraine, die PrivatBank, meldete laut dem staatlichen Fernsehsender Hromadske Störungen in einem Teil ihrer Filialen und an Geldautomaten.

Der Mitbegründer des Geldinstituts Monobank, Oleh Horochowski, meldete einen „massiven DDos-Angriff“, also eine Attacke mit dem Ziel, ihre Server zu überlasten. Aus der nordostukrainischen Stadt Sumy meldeten die Behörden einen zeitweiligen Ausfall des Luftalarms. (AFP)

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