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Dieses vom israelischen Militär über AP zur Verfügung gestellte Foto soll israelische Soldaten während einer Bodenoperation im Gazastreifen zeigen.

© dpa/---

„Direkte Gefechte mit Hamas-Terroristen“: Israels Armee umzingelt Gaza-Stadt

Die israelische Armee möchte in Gaza-Stadt gezielt Posten der Hamas angreifen und Terroristen „eliminieren“. Die Hamas droht, Israels Einmarsch werde zum „Fluch“.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Gaza-Stadt umzingelt. „Unsere Soldaten haben die Umzingelung der Stadt Gaza, des Zentrums der Terrororganisation Hamas, abgeschlossen“, sagte am Donnerstagabend Militärsprecher Daniel Hagari.

Die Soldaten würden dort Posten der islamistischen Hamas angreifen und Terroristen in direkten Kämpfen „eliminieren“.

Die israelischen Soldaten hätten sich in der Region um Gaza-Stadt „direkte Gefechte mit Hamas-Terroristen“ geliefert, sagte Hagari zunächst.

Die Soldaten hätten „die Terroristen mithilfe von Artilleriefeuer und Panzern“ bekämpft, auch ein Hubschrauber und ein Marineboot seien im Einsatz gewesen. Am Abend dann verkündete die israelische Armee die Umzingelung von Gaza-Stadt.

In Gaza-Stadt inspizieren palästinensische Rettungskräfte nach einem israelischen Angriff ein eingestürztes Haus.
In Gaza-Stadt inspizieren palästinensische Rettungskräfte nach einem israelischen Angriff ein eingestürztes Haus.

© picture alliance/dpa

Hamas will Israels Soldaten „in Leichensäcken“ nach Hause schicken

Der militärische Arm der Hamas drohte nahezu zeitgleich, dass der Einmarsch in den Gazastreifen sich für die israelischen Truppen zum „Fluch“ entwickeln werde. „Noch mehr ihrer Soldaten werden in Leichensäcken nach Hause kehren“, erklärte ein Sprecher der Essedin-al-Kassam-Brigaden.

Am vergangenen Wochenende hatte das Militär eine neue Phase im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas eingeläutet. Die israelischen Truppen weiteten ihre Einsätze am Boden aus.

Die genauen Standorte der Truppen sind allerdings nicht bekannt. Israels Armee hatte die Menschen, die sich noch im nördlichen Gazastreifen und in der Stadt Gaza befinden, mehrfach zur Flucht in den Süden aufgerufen.

Gaza-Stadt: flächenmäßig so groß wie Offenbach

Gaza ist die größte Stadt in dem abgeriegelten Küstenstreifen. Die Stadt ist das Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum des dicht besiedelten Küstengebiets.

Der Ort im Norden des Gazastreifens hat nach Schätzung des palästinensischen Zentralamts für Statistik knapp 750.000 Einwohner. Er ist mit einer Fläche von 45 Quadratkilometern in etwa so groß wie die Stadt Offenbach am Main in Hessen − die allerdings nur einen Bruchteil der Einwohner hat. 

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Drohende humanitäre Katastrophe im Gazastreifen

Im Gazastreifen herrscht nach UN-Angaben inzwischen eine „humanitäre Katastrophe“. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisierte am Donnerstag die unzähligen Hindernisse für Hilfslieferungen in das Gebiet.

Es müsse „eine humanitäre Pause, idealerweise eine Waffenruhe“ geben, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Krankenwagen des palästinensischen Gesundheitsministeriums erreichen den Grenzübergang Rafah im südlichen Gazastreifen.
Krankenwagen des palästinensischen Gesundheitsministeriums erreichen den Grenzübergang Rafah im südlichen Gazastreifen.

© picture alliance/dpa/APA Images via ZUMA Press Wire

Angesichts des Elends wollen viele Menschen den Gazastreifen verlassen, dies ist seit Mittwoch zumindest ersten Verletzten und Ausländern möglich. Am Donnerstag seien über den Grenzübergang Rafah 21 verletzte Palästinenser nach Ägypten gekommen, erklärte das Gesundheitsministerium in Kairo.

Zudem hätten „344 Ausländer, darunter 72 Kinder“ den Grenzübergang überquert. Die ägyptische Regierung kündigte an, sie wolle „etwa 7000“ Menschen mit ausländischer oder doppelter Staatsbürgerschaft das Verlassen des Gazastreifens ermöglichen. (dpa/AFP)

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