zum Hauptinhalt
Der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow.

© AFP/SERGEI SUPINSKY

„Einige Personen erfolgreich ins Visier genommen“: Ukrainischer Geheimdienstchef gibt Tötung russischer Propagandisten zu

Seit dem Beginn des Ukrainekriegs wurden in Russland mehrere prominente Kreml-Propagandisten getötet oder verwundet. Der ukrainische Geheimdienstchef gab nun eine Beteiligung zu.

Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Generalmajor Kyrylo Budanow, hat zugegeben, dass seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine mehrere Kreml-Propagandisten ermordet wurden. Das berichtet die britische "Times". „Wir haben bereits einige Personen erfolgreich ins Visier genommen. Es gab einige Fälle, die dank der Berichterstattung jedem bekannt sind“, so Bundanow.

Seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar letzten Jahres wurden in Russland mehrere prominente Kriegsbefürworter durch Sprengstoffanschläge getötet oder verwundet.

Anfang Mai wurde der kremlnahe Schriftsteller Sachar Prilepin bei einem mutmaßlichen Anschlag auf seinen Wagen in Russland schwer verletzt. Das russische Ermittlungskomitee erklärte, es sei ein Verdächtiger festgenommen worden, der auf Anweisung ukrainischer Agenten gehandelt habe. Das russische Außenministerium bezeichnete die USA als Drahtzieher.

Im August 2022 war bei einer Explosion nahe Moskau die Bloggerin Darja Dugina, Tochter des kremlnahen Ideologen Alexander Dugin, ums Leben gekommen. Dugina war auf dem vom Kreml kontrollierten Sender RT als Kriegsbefürworterin aufgetreten. Im April starb der einflussreiche Militärblogger Maxim Fomin bei einem Bombenanschlag in einem Café in St. Petersburg. In beiden Fällen machten die russischen Behörden die Ukraine verantwortlich.

Budanow sagte auch, dass die Ukraine eine entmilitarisierte Grenzzone bis zu 100 Kilometer innerhalb Russlands einrichten wolle, um die Wahrscheinlichkeit künftiger Angriffe zu verringern, berichtet die „Times“. Selbst wenn die Russen Putin stürzen würden, sei dies notwendig.

„Wenn sie nicht angreifen und sich nicht in ein paar Jahren rächen wollen, sollte das kein Problem sein“, so Budanow.

Putin sei in einem Teufelskreis gefangen, aus dem er sich nicht mehr befreien könne. Die Moskauer Wirtschaftselite sei gegen den Krieg und suche nach Möglichkeiten, ihn zu beenden. Die Ukraine unternehme aber keine Versuche, Putin zu töten, stellte Budanow klar. Auch zum Drohnenangriff auf den Kreml vor wenigen Wochen äußert sich Budanow. Sie erfolgten „aufgrund von russischer Aggression“, so Budanow. Wer für den Angriff verantwortlich war, sagte er jedoch nicht.

Auf dem ukrainischen YouTube-Kanal "Different People" sagte Budanow außerdem, dass die jüngsten Sabotageakte auf russischem Territorium, darunter die Entgleisung eines Güterzugs und Angriffe auf die Öl- und Gasinfrastruktur nahe der ukrainischen Grenze, „zu fast 100 Prozent von Bürgern der Russischen Föderation“ verübt worden seien.

Wenige Russen würden mit dem ukrainischen Militärgeheimdienst zusammenarbeiten. Sie seien „aus patriotischen Gründen motiviert“ und „bereit, Russland zu verändern“. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false