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Ein Paar Brillenpinguine am Strand in Südafrika.

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Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

In den USA gibt es ein neues Medikament gegen Wochenbettdepression, Bulgarien erhöht Strafen gegen häusliche Gewalt und Pinguine in Südafrika werden besser geschützt.

Südafrika: Pinguine sollen künftig besser geschützt werden

Südafrika hat Schutzzonen für vom Aussterben bedrohte Pinguine angekündigt. Sie habe beschlossen, die Fischerei in den Gewässern rund um Pinguin-Kolonien für mindestens zehn Jahre zu beschränken, sagte die südafrikanische Umweltministerin Barbara Creecy am Freitag vor Journalisten. Sollten keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, drohten den in Südafrika und Namibia ansässigen Brillenpinguinen die Ausrottung bis 2035.

In den vergangenen Jahrzehnten war die Pinguin-Population im Süden Afrikas drastisch zurückgegangen. Während vor etwa hundert Jahren noch eine Million Pinguinpaare an den dortigen Küsten lebten, sank ihre Zahl seither auf 10.000.

Umweltministerin Creecy zufolge zählen Nahrungskonkurrenz, aber auch die Meeresverschmutzung durch den Schiffsverkehr und die Beeinträchtigung von Brutstätten zu den Gründen für den drastischen Rückgang. Die nun verkündeten Schutzmaßnahmen sollten nach sechs Jahren überprüft und ihre Wirksamkeit ausgewertet werden, kündigte Creecy an.

Nach den neuen Regeln der südafrikanischen Regierung soll die Fischerei künftig in Meeresgebieten rund um sechs von Pinguinen bevölkerten Gebieten verboten werden. Darunter sind Bird Island und Robben Island, das auch wegen des Gefängnisses aus der Apartheid-Zeit bekannt ist, in dem der spätere Staatschef Nelson Mandela jahrelang inhaftiert war, bevor er im Jahr 1990 entlassen wurde. (AFP)

In den USA gibt es ein neues Medikament gegen Wochenbettdepression.

© picture alliance / dpa/Arno Burgi

USA: Neues Medikament gegen Wochenbettdepression zugelassen

In den USA ist erstmals ein Medikament gegen Wochenbettdepression zugelassen worden. Das geht aus meiner Mitteilung hervor, die am vergangenen Freitag von der US Food and Drug Administration (FDA) veröffentlicht wurde. Zehn bis 15 Prozent der Mütter von Neugeborenen entwickeln eine postpartale Depression, umgangssprachlich als Wochenbettdepression bekannt.

Die Symptome, die mindestens über zwei Wochen anhalten, sind Niedergeschlagenheit, Interessen- und Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Schlafstörungen, Gefühle von Schuld von Wertlosigkeit, verminderte Konzentration, Suizidgedanken sowie die Schwierigkeit, eine Bindung zu dem Kind aufzubauen. Der Grund für diese Depression sind große Hormonumstellungen nach der Geburt und ein völlig verändertes Leben, das das Gehirn überfordert.

10-15
Prozent der Mütter von Neugeborenen entwickeln eine Wochenbettdepression

Zurzuvae, so der Name des Medikaments, soll über zwei Wochen hinweg einmal täglich eingenommen werden. Bereits nach drei Tagen sollen sich die Betroffenen besser fühlen. Herkömmliche Mittel gegen Depressionen wirken erst nach Wochen – was bei Wochenbettdepressionen problematisch ist, da so wichtige Zeit verstreicht, um eine positive Mutter-Kind-Bindung zu entwickeln.

Allerdings gibt es auch einige Nebenwirkungen unter anderem Schläfrigkeit, Schwindel. Zu eventuellen Langzeitwirkungen ist noch nichts bekannt: Bislang gibt es nur Daten über die ersten sechs Wochen nach der Medikamenteneinnahme. Ebenfalls ist nicht klar, ob auch stillende Frauen Zurzuvae einnehmen sollten. Definitiv ist aber sicher, dass das neue Medikament nicht zur Behandlung für klinische Depressionen geeignet ist. (efi)

Basel will mit einer neuen Asphalt-Mischung seinen CO₂-Verbrauch senken.

© picture alliance / dpa

Schweiz: So speichert Basel CO₂ im Straßenbelag

Die Geheimzutat heißt Pflanzenkohle: Das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt hat zusammen mit dem Basler Institut für Baustofftechnologie einen CO₂-negativen Asphalt entwickelt. Nur zwei bis drei Prozent Pflanzenkohle müssen dem Straßenbelag beigemischt werden, dann bindet er mehr CO₂ als bei seiner Produktion verursacht wird.

Nach Angaben der Stadt könnte Basel damit pro Jahr 450 Tonnen mehr CO₂-Äquivalent dauerhaft in den Straßen einlagern, als beim Produzieren entstehen. Basel verbraucht 23.400 Tonnen Asphalt pro Jahr.

Die in Basel verwendete Pflanzenkohle wird unter anderem aus Baumabschnitten oder alten Weihnachtsbäumen unter Sauerstoffausschluss gewonnen. Neben Pflanzenkohle besteht der neue grüne Asphalt zu 50 Prozent aus Recyclingmaterial.

Die Kosten für diesen grünen Straßenbelag seien nur geringfügig höher als ein herkömmlicher Asphalt ohne Pflanzenkohle. Künftig soll bei Straßensanierungen möglichst flächendeckend mit Pflanzenkohle-Asphalt gearbeitet werden.

Der grüne Asphalt dabei nicht anders aus als herkömmlicher Straßenbelag und bietet sogar noch einen weiteren Vorteil: Pflanzenkohle biete einen besseren Schutz von Spurrillen von schweren Lastwagen oder Bussen. Der Kanton Basel-Stadt will bis 2037 klimaneutral sein, also nur noch so viel CO₂ produzieren, wie zugleich gespeichert werden kann. (efi)

Häusliche Gewalt wird in Bulgarien jetzt härter bestraft.

© imago images/allOver-MEV

Bulgarien: Parlament beschließt schärferes Gesetz gegen häusliche Gewalt

Bulgarien will härter gegen häusliche Gewalt vorgehen. Nachdem grausame Fälle von Misshandlung von Frauen bekannt geworden waren, verabschiedete das Parlament in der vergangenen Woche eine Novelle des Gesetzes zum Schutz gegen häusliche Gewalt.

Es umfasst jetzt nicht nur Paare mit oder ohne Trauschein, die unter einem Dach leben, sondern auch Partner in einem „intimen Verhältnis“. Dies definiert der Gesetzgeber als intime und sexuelle Beziehung von mindestens 60 Tagen zwischen „Personen männlichen und weiblichen Geschlechts“. In dem EU-Land sind gleichgeschlechtliche Ehen nicht erlaubt.

Zudem soll die Freiheitsstrafe für Gewalttäter in der Ehe oder bei einem intimen Verhältnis von sechs auf bis zu acht Jahre erhöht werden. Das Parlament verabschiedete in erster Lesung eine entsprechende Novelle des Strafgesetzes. Die bulgarischen Abgeordneten unterbrachen für die Abstimmung ihre Sommerferien.

Tausende Demonstranten hatten in den vergangenen Tagen in mehreren Städten schärfere Strafen in Fällen häuslicher Gewalt gefordert. Die Aktionen wurden von einem Fall im südbulgarischen Stara Sagora ausgelöst. Eine 18-Jährige wurde dort von ihrem Partner mit einem Messer misshandelt.

Bulgarien hat die Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt nicht ratifiziert. Das Verfassungsgericht in Sofia entschied 2018, dass dieses Abkommen gegen das Grundgesetz verstoße. In Bulgarien wurden allein von Januar bis April 2023 amtlichen Angaben zufolge elf Frauen von Männern aus ihrem Umfeld getötet. Die Dunkelziffer ist nach Auffassung von Aktivisten weit höher. (dpa)

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